20.08.2005
Aktuelles
Rede des Landesbereichsführers und erste Bilder
auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg am 19.08.2005 im Volkshaus Berne.
(es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrte Frau Bürgerschaftsvizepräsidentin Duden,
sehr geehrte Herr Senator Nagel,
sehr geehrter Herr Staatsrat Dr. Schulz,
sehr geehrter Herr Präsident, lieber Kamerad Kröger,
sehr geehrter Herr Leitender Branddirektor Dr. Rechenbach,
liebe Feuerwehrkameradinnen, liebe Feuerwehrkameraden,
meine Damen und Herren!
Gut Ding will Weile haben, so kann ich den größten Teil meiner Rede zur Jahreshauptversammlung 2005 überschreiben.
Diese findet wie Sie alle bemerkt haben – erst im August und nicht wie sonst üblich im Mai statt. Aber wir wollten erst den Abschluss der Strukturuntersuchung und die sich daraus ergebenden Veränderungen für die Organisation der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg abwarten. Am 13. April diesen Jahres erließen Sie, Herr Senator Nagel, die Organisationsverfügung über die Führungsorganisation der Freiwilligen Feuerwehren, oberstes Ziel war eine Straffung derselben. Ich danke Ihnen, Herr Senator Nagel, für diese zukunftsträchtige Entscheidung. Gleichzeitig bedanke ich mich auch bei den Kameraden, die mit sehr viel Zeitaufwand und starkem persönlichen Einsatz und Engagement diese Strukturuntersuchung begleitet haben. Vielen Dank, lieber Erich, lieber Walter und lieber Adolf. Mein Dank gilt auch den hauptamtlichen Mitgliedern der Projektgruppe.
Im Juni wurden dann die Wahlen für die beiden Vertreter des Landesbereichsführers durchgeführt, die ich Ihnen hiermit offiziell vorstellen möchte: zum LBF/V Nord wurde der langjährige Direktionsbereichsführer Andre Wronski gewählt, zum LBF/V Süd der langjährige Dberf/V und Bereichsführer Vierlande Werner Burmester. Ich freue mich, dass ihr beide euch zur Verfügung gestellt und diese wichtigen Ehren- und Führungsämter übernommen habt und freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Natürlich müssen wir uns noch mit der genauen Aufgabenverteilung beschäftigen, da ja eine Führungsebene weggefallen ist, aber deren Arbeit nicht. In den anstehenden Entscheidungen über die Besetzung und die Tätigkeiten der Stäbe und Arbeitskreise muss dies berücksichtigt werden. Eines ist aber jetzt schon klar, jeder LBF/V trägt Gesamtverantwortung für die Freiwillige Feuerwehr Hamburg und nicht nur für die ihm unterstellten Bereiche.
Besonderer Dank gilt auch den ehemaligen Dberfs und ihren Vertretern, sie haben in den letzten Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet. Wir werden sie im Rahmen einer besonderen Feier offiziell verabschieden.
Da die Aufgaben und die Verantwortung für die Landesbereichsführung nicht weniger geworden sind, sondern eher zugenommen haben, erhält der Landesbereichsführer wie bisher eine hauptamtliche Leitungsunterstützung, die von Erich Boennen wahrgenommen wird. Daneben erhält der Landesbereichsführer zur Wahrnehmung der Selbstverwaltungsaufgaben eine hauptamtliche Managementunterstützung, die aus 6 Stellen besteht. Sie soll Transparenz und Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehren in allen sie betreffenden Belangen gewährleisten und damit ihre Eigenverantwortlichkeit im Rahmen der Selbstverwaltung stärken. Nachdem in den letzten Tagen die Ausschreibung für die beiden Stellen Haushalt und Controlling ausgelaufen ist, hoffen wir, dass diese Stellen demnächst besetzt werden und sie mit ihrer Arbeit beginnen. Die vier weiteren Stellen Personal sind durch die bisherigen Stellen F0134 1-4 besetzt. Diese Umstrukturierung braucht ihre Zeit, aber ich bin sicher, dass wir uns gemeinsam Schritt für Schritt dem gesteckten Ziel nähern.
Trotz oder wegen der langwierigen Strukturuntersuchung ist es uns gelungen, die Zahl unserer Mitglieder um 3 % auf 2571 zu steigern.
Mit diesem Personalstamm sind wir nicht nur in der Lage, die Aufgaben im Tagesgeschäft abzuarbeiten, sondern auch gerüstet für größere Schadenslagen und plötzliche besondere Ereignisse wie zum Beispiel die Einsätze zum Hagelschaden im August des vergangenen Jahres. Mit etwa 7500 Einsätzen sind die Einsätze auf ein erträgliches Maß gesunken, trotzdem haben wir bundesweit noch immer sehr hohe Einsatzzahlen.
Eine Leistung, auf die wir stolz sein können, zeigt sie doch, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sich auf ihre Freiwillige Feuerwehr verlassen können. Liebe Kameradinnen und Kameraden, ich danke euch für diesen Einsatz und für eure ständige Einsatzbereitschaft, ich danke euren Familienangehörigen, Partnerinnen oder Partnern, ohne deren Verständnis und Mitarbeit dieser Einsatz nicht möglich ist.
Im Juni diesen Jahres haben wir gemeinsam mit den Hilfsorganisationen DRK, THW, DLRG, MHD, ASB, JUH, Deichwacht die Übung MANV 2005(Massen-Anfall von Verletzten) durchgeführt. Sie hat die gute Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen bestätigt und unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Gemeinsam sind wir gut gerüstet für viele Ereignisse z.B. auch die Fußballweltmeisterschaft. Für die Freiwillige Feuerwehr hat Thomas Girmann die Übung mit vorbereitet, ich danke ihm und seinem Team für diese ausgezeichnete und professionelle Arbeit.
Hierbei hat sich auch wieder unsere Internetgruppe bewährt, die eine, wie ich meine, tolle Leistung abgeliefert hat. Überzeugen Sie sich selbst, Sie finden uns unter www.feuerwehr-hamburg.de.
Ich möchte euch auch auf die Messe Du und deine Welt hinweisen und zu ihrem Besuch auffordern. Dort wird ein zentrales Thema die Förderung des Ehrenamtes sein. Auch die FF ist mit einem Stand vertreten. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich bei Ihnen, Herr Staatsrat Dr. Schulz, für ihr Engagement. Sie haben allen öffentlich Bediensteten ein Schreiben zukommen lassen, in dem Sie über die Bedeutung von Ehrenämtern informieren und sie auffordern, ehrenamtlich tätig zu werden.
Die uns schon vereinbarungsgemäß übertragene Aufgabe ABC-Schutz kommt jetzt endlich wieder in Schwung. Schon vor drei Jahren hatte unser Arbeitskreis ein ABC-Konzept vorgelegt, das immer wieder trotz massiver Unterstützung durch die Führungskräfte der FF aufs Eis gelegt wurde. Vor drei Wochen sind uns nun die vier modernen ABC-Erkunder übergeben worden. Am letzten Wochenende haben unsere ABC-Einheiten auch mit den neuen Erkundern erfolgreich ihre Aufgabe in einer länderübergreifenden Übung erfüllt. Herzlichen Dank dafür, mein besonderer Dank gilt dem Arbeitskreis ABC unter der Leitung von Ralf Merten, Dr. Lars Redecke und Andre Jänicke.
Nachdem die Beschaffung des ersten Fahrzeuges im letzten Jahr für alle Wehren abgeschlossen war, ist inzwischen das erste LF-KatS wie 1998 zugesagt bei der Freiwilligen Feuerwehr Sinstorf in Dienst genommen. Die weiteren 51 bisher bestellten LF-KatS sollen bis zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr an die einzelnen Wehren ausgegeben sein. Wir müssen jetzt die Planungen aufnehmen für die Ersatzbeschaffung der in den nächsten Jahren abgängigen Bundes-LF 16-TS. Auch wenn uns im Titel Fahrzeugunterhaltung nicht genügend Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, bin ich zuversichtlich, dass letztendlich alle notwendigen Reparaturen durchgeführt werden. Bei der Ersatzbeschaffung der Schlauchboote muss ich euch enttäuschen, seit zwei Jahren ist sie uns versprochen und von unserer Seite ist viel Zeit in die Planung investiert worden. Bedauerlicher Weise ist jetzt kein Geld dafür mehr vorhanden, wir können aber nicht sagen woran das liegt, da die im Regelwerk vereinbarte Transparenz bei den Geldmitteln noch nicht umgesetzt ist.
Nachdem im letzten Jahr das Feuerwehrhaus für die FF Eimsbüttel gebaut und durch unseren Innensenator übergeben wurde, sind die Planungen für die FF Altona und die FF Eißendorf immer noch im Gange, obwohl die Mietmittel seit über einem Jahr von der Bürgerschaft zur Verfügung stehen. Weitere Häuser müssten abgerissen und ersetzt werden. Auch die Bauunterhaltung befindet sich in keinem guten Zustand. Wir bieten schon lange unsere Unterstützung und Hilfe an, damit endlich etwas vorangeht, aber es wird uns sehr schwer gemacht. Ich wünsche mir, dass sich die IMPF ein Beispiel am Hamburger Senat nimmt, der zur Zeit alles in die Wege leitet, damit Bauen in Hamburg deutlich schneller und weniger bürokratisch wird.
Im letzten Jahr habe ich folgendes gesagt: Die Bekleidungsversorgung ist nach wie vor als Katastrophe zu bewerten. Wir hoffen, dass in Kürze eine angemessene Bekleidungsausgabe an die Wehrangehörigen organisiert wird. Unsere Vorstellungen dazu sind dem Amtsleiter bekannt. Es hat sich etwas getan, die Bekleidung ist um 35% teurer geworden und es gibt keine Klamotten mehr, weil das für dieses Jahr zur Verfügung stehende Geld weg ist, obwohl wir noch nicht alles verbraucht haben und obwohl der Amtsleiter sich persönlich um die Bekleidung kümmern wollte. Ich entschuldige mich hiermit bei allen Angehörigen in den FF’en dafür, dass es uns nicht gelungen ist eine in ihrem Sinne vernünftige Regelung herbeizuführen.
Ein Ergebnis der Strukturuntersuchung war: Alle Wehren und alle Führungskräfte werden mit PC-Technik ausgestattet um Information und Kommunikation zu verbessern. Die dazu notwendigen Maßnahmen sind voll am Laufen und von den zwei halben IT-Stellen ist eine besetzt und arbeitet schon an diesem Projekt. Nach dessen Abschluss werden sie in den Mitarbeiterstamm der FF eingegliedert.
Nachdem wir jahrelang Probleme mit der Führerscheinausbildung hatten, ist das heute kein Thema mehr. Das von der Feuerwehrunfallkasse an der Landesfeuerwehrschule durchgeführte Fahrsicherheitstraining findet nach wie vor großen Anklang. Vielen Dank an die Feuerwehr-Unfallkasse mit ihrem Geschäftsführer Herrn Kettenbeil und seinen Mitarbeitern auch für die hervorragende Betreuung unserer Versicherten und der Hamburger Feuerkasse für ihre ideelle und finanzielle Unterstützung.
Über die anderen Teile der Ausbildung hat Andre mir gesagt, das läuft alles ganz normal ohne besondere Vorkommnisse. Natürlich haben wir nicht vergessen, dass unser Vorhaben, die Grundausbildung den heutigen Gegebenheiten anzupassen, noch offen ist. Im nächsten Jahr werden wir uns damit beschäftigen.
Inzwischen haben drei weitere Freiwilligen Feuerwehren eine Jugendfeuerwehr gegründet und Verantwortung für die Jugendarbeit in ihrem Stadtteil übernommen. Ich danke allen, die an dieser Jugendarbeit mitwirken und sie gestalten, auf Landesebene und in den einzelnen Wehren.
Zum Schluss möchte ich mich noch bedanken, bei all denen, die uns unterstützen: Aus dem politischen Bereich nenne ich stellvertretend für alle anderen Frau Elke Thomas, aus der Innenbehörde Herrn Schiek, Herrn Westfal, Herrn Weißschnur und Herrn Dr. Zahn und ihre Mitarbeiter. Sie hatten immer ein offenes Ohr für uns. Bedanken möchte ich mich auch bei den vielen uns wohlgesonnenen Mitarbeitern der Feuerwehr Hamburg.
Ein letzter Satz an euch, liebe Kameradinnen und Kameraden: Unser wichtigstes Pfund ist unsere Solidarität. Wo wäre die Freiwillige Feuerwehr Hamburg, wenn wir nicht immer das Gemeinsame im Auge hätten, getreu dem Motto: Einer für Alle, Alle für einen.
Vielen Dank
Fotos: Björn Wendt und Henrik Strate
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