04.12.2006
Aktuelles
Übung im Hochhaus Thiedeweg in Wandsbek
Im Keller des Hauses Thiedeweg war es aus ungeklärter Ursache zu einem Feuer mit starker Rauchentwicklung gekommen. Als die zuerst alarmierte FF Oldenfelde-Siedlung am Einsatzort eintraf, hatte sich das Feuer offenbar schon auf mehrere Kellerräume ausgedehnt.
Noch während der ersten Erkundung durch den Wehrführer und Befragung des Hausmeisters stellte sich heraus, dass auch mehrere Wohnungen brannten. Eine Bewohnerin hatte sich auf den Balkon im 3. Obergeschoss gerettet und rief dort um Hilfe. Sofort wurde eine alarmierende Rückmeldung 2. Alarm mit dem Zusatz „Menschenleben in Gefahr“ abgesetzt. Die erste Gruppe konzentrierte sich auf die Rettung der Bewohnerin über eine Schiebeleiter, während die zweite Gruppe einen Innenangriff durch den Hauseingang vorbereitete.
Nach kurzer Zeit traf dann die FF Rahlstedt zur Unterstützung ein und begann mit der Suche nach weiteren Personen im Gebäude. Bald darauf erreichte auch die nachalarmierte FF Tonndorf die Einsatzstelle. Der inzwischen ebenfalls eingetroffene Bereichsführer Wandsbek ließ sich schnell aber umfassend über die Lage informieren, übernahm dann die Einsatzstelle und bildete die drei Einsatzabschnitte Keller, Wohnungen Vorderseite und Wohnungen Rückseite. Über die Schiebeleiter und durch den Hauseingang gingen nun mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz in das stark verqualmte Gebäude vor. Während sie nach weiteren Personen suchten, wurde ein Feuerwehrmann im 2. Obergeschoss bewusstlos. Nachdem der zweite Mann des Trupps über Sprechfunk mehrfach den Notruf „Mayday, Mayday, Mayday“ abgesetzt hatte, wurden bereitstehende Rettungstrupps zur Suche und Rettung des Kameraden in das Gebäude geschickt. Sie konnten den Verunglückten schnell finden und in’s Freie bringen. Er wurde ebenso wie weitere gerettete Personen zum bereits frühzeitig eingerichteten Verletztensammelplatz neben der Straße gebracht und vom Personal des inzwischen eingetroffenen Rettungswagens und den Kameraden der ebenfalls nachalarmierten FF Wandsbek-Marienthal versorgt.
Inzwischen konnten weitere 3 Personen, teilweise unter Einsatz von Fluchthauben, aus dem Gebäude gerettet werden. Eine nicht mehr ansprechbare Person musste von den Feuerwehrleuten wiederbelebt werden. Schließlich meldete sich ein Bewohner aus einem oberen, nicht direkt vom Feuer betroffenen Stockwerk per Telefon bei der Einsatzzentrale. Er sei herzkrank und in seiner Wohnung eingeschlossen. Nachdem die Wohnungstür von den eingesetzten Trupps gewaltsam geöffnet worden war, konnte auch dieser Mitbürger sicher aus dem Gebäude gebracht werden. Als dann die verschiedenen Brandherde gelöscht waren, wurde schließlich im Keller noch eine mit 11 kg Propan gefüllte Gasflasche entdeckt und ins Freie gebracht.
Zum Ende dieser umfangreichen und interessanten Übung wurden alle Teilnehmer im Feuerwehrhaus der FF Wandsbek-Marienthal, die übrigens auch den Funkverkehr über 4m-Band abgewickelt hatte, mit Getränken und Würstchen versorgt. Der Übungsleiter Rainer Kottmann (FF Rahlstedt) bedankte sich bei den beteiligten Wehren, dem Personal des Rettungswagens, den Verletztendarstellern und den Beobachtern für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank ging auch an die Wohnungsbaugenossenschaft, die diese Übung ermöglicht hatte. Das Gebäude wird in Kürze abgerissen. An seiner Stelle wird dann eine neue Wohnanlage mit seniorengerechten Wohnungen entstehen.
Eine Diskussion über Details der Übung und aufgedeckte Schwachstellen folgt bei der nächsten Wehrführersitzung des Bereiches Wandsbek.
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Herzlichen Dank für die Fotos an Jürgen Hartmann (C) !
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