27.10.2008
Aktuelles
Neue Serie: Die SEG´s der Feuerwehr Hamburg
An dieser Stelle wollen wir in der nächsten Zeit in unregelmäßiger Folge die Spezialeinsatzgruppen (SEG´s) der Feuerwehr Hamburg vorstellen.
Wir beginnen heute mit der Spezialeinsatzgruppe (SEG) Tauchen, die an der Feuerwache Billstedt stationiert ist.
Vor ca. 30 Jahren gründeten engagierte Feuerwehrbeamte der Feuerwehr Hamburg innerhalb des DLRG-Bezirks Feuerwehr Hamburg eine Tauchergruppe.
Mit den damals üblichen Tauchgeräten aus der Sporttaucherei war die Leistungsgrenze allerdings schnell erreicht.
Tauchen im gezeitenabhängigen Strom der Elbe war nur bedingt möglich und die Tauchbereitschaft in der kalten Jahreszeit zerrte oftmals an den Kraftreserven oder war gar unmöglich
Im Laufe der Jahre konnte durch die enge Zusammenarbeit mit dem BGS (heute: Bundespolizei), der Bundes-Marine und anderen Tauchergruppen von Feuerwehren der Ausbildungsstand verbessert und die Ausrüstung auf einen neuen Standard gebracht werden.
(Zertifizierte Tauchgeräte für den Feuerwehreinsatz).
So stand im Januar 1998 eine Tauchergruppe bereit, deren Taucher durch Ausbildung und Prüfung die Befähigung zum Feuerwehrtaucher erlangt hatten.
Da zu diesem Zeitpunkt die Wasserrettung, unter Berücksichtigung der aktuellen Behandlungsstandards bei hypothermen
Ertrinkungsopfern neu zu organisieren war, kam die Feuerwehr Hamburg zu dem Entschluss, eine Spezial-Einsatz-Gruppe-Tauchen
nach den Bedingungen der FwDV 8 einzurichten.
- Alle Taucher der Feuerwehr Hamburg sind an der FuRW 25 stationiert. Das sind 38 Taucher, davon ca. 12 Taucheinsatzführer und 5 Lehrtaucher
- Alle haben neben der Feuerwehrausbildung mit Rettungsassistenten eine Zusatzausbildung zum F-Taucher
- Taucherstufen :
Stufe 1 bis 10 m Tiefe ohne Gefahren, nur Suchaufgaben/ Menschenrettung
Stufe 2 bis 20 m Tiefe mit Unterwasserarbeiten/ Bergung/Menschenrettung
Stufe 3 bis 20 m Tiefe mit schweren Unterwasserarbeiten/ Bergung/ Menschenrettung - Zusatzausbildungen zum Tieftauchen im Kreidesee Hemmoor bis 30 m nur zur Menschenrettung (FwDV 8 nur bis 20 m)
- Tauchen nur im Trocken-Tauchanzug auch im verschmutzten Wasser und bei minus Graden möglich
- Ausbildungszeit 12 Wochen, davon 4 Wochen Theorie an der LFS, der Rest ist Praxis.
- 10 Tauchgänge pro Jahr muß jeder Taucher mindestens absolvieren. (15-20 sind es ungefähr )
- Jährliche Fortbildung an der LFS und an F 25 in Theorie
- Einsatzgebiet ist ganz Hamburg und Randgebiete (Anforderungen von anderen Feuerwehren oder der Polizei ca. 10 im Jahr)
- Neben Rettung und Bergung auch Suchaufgaben und Beweismittel-Sicherstellungen für die Polizei
- 100-120 Alarmierungen im Jahr, davon ca. 30-mal im Einsatz tätig
- Einige Taucher, die in Hamburg wohnen, haben DME´s und können aus der Freizeit alarmiert werden. Ansonsten sind alle Mitglieder in der FEZ erfasst und könnten telefonisch erreicht werden.
- Zusammenarbeit mit Polizeitauchern und Tauchergruppe der DLRG. Zum Tauchereinsatz fahren min. 3 Taucher und 1 Tauch-Einsatz-Führer (Taucher, Sicherungstaucher, Leinenmann, Taucheinsatzführer)
- Der Tauch–Einsatz-Führer hat eine Zusatz-Ausbildung, ist Berater für den B-Dienst und leitet den Taucheinsatz.
- Im Alarmfall geht das HLF 2 a.D. Die Funktionen, die auf anderen Fahrzeugen fehlen, müssen von den anderen Kollegen an der Wache besetzt werden, da Taucher in allen Funktionen eingesetzt werden (Zugbesatzung/ Rettungsdienst/ Sonderfunktionen)
- In Beschaffung sind ein neues Taucherfahrzeug, neue Tauchgeräte sowie persönliche Ausrüstung für jeden Taucher.
Text: Feuerwache Billstedt
Fotos: Markus Heeb/ Jörg Plagens
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