26.01.2011
Aktuelles
Ein Kamerad möchte Danke sagen oder „Ein ganz normaler Arbeitsweg…“
und dann steht auf der mittleren von drei Spuren ein Taxi, ein Mann mit Telefon am Ohr steht an der offenen Fahrertür neben dem bewusstlosen Fahrer.
Man erwartet es nie und auf einmal muss ganz schnell das so oft Geübte angewendet werden.
Ich parke nach dem Taxi, gehe zu dem Mann und merke, dass er gerade mit der Einsatzzentrale telefoniert. Der Fahrer hat nur noch schwache Atmung und ist nicht ansprechbar. Ich entschließe mich, ersteinmal ein Warndreieck aufzustellen, damit der Verkehr nicht zu nah rankommt und wir etwas Fläche haben.
Inmitten des dichten Berufsverkehrs sehe ich einen Rettungswagen einer Berufsfeuerwehr einer anderen Stadt. Sie sind zwar gerade bei einem Krankentransport ohne Sonderrechte, bemerken aber
schnell die Dringlichkeit, als ich sie heranwinke. Sofort wird der Fahrer zwischen seinem Fahrzeug und dem RTW (der ist ja belegt) abgelegt und die Besatzung holt ihre Gerätschaften.
Ich biete meine Hilfe an. Während das EKG und der Beatmungs-beutel vorbereitet werden, schneide ich das T-Shirt auf und soll, nach Anschluß des Gerätes, die Herzdruckmassage
übernehmen, wenn nötig. Es zeigt sich eine Nulllinie und ich soll beginnen.
Ich selbst bin Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr in Hamburg. Mindestens einmal jährlich üben wir dieses oder ein ähliches Szenario. Dennoch hätte ich nie im Leben damit gerechnet, dass ich wirklich einmal in diese Situation komme und dann auch alles so routiniert abrufen kann. Ohne die regelmäßige Ausbildung hätte ich mich bestimmt nicht über einen Notruf hinweg getraut.
Bereits nach kurzer Zeit ist das NEF vor Ort und wenig später der RTW. Da ich nach Rückmeldung durch den auswärtigen Kollegen meine Aufgabe wohl anständig mache, setze ich sie mit dem Mann auf der Trage und im RTW zunächst fort, damit die Besatzung
und der Notarzt Infusion, EKG usw. vorbereiten können.
Der andere RTW wird entlassen und kann seinen ursprünglichen Einsatz fortsetzen. Nach einiger Zeit machen sich RTW und NEF in Richtung Krankenhaus auf und ich fahre zur Arbeit.
An dieser Stelle möchte ich zunächst dem auswärtigen Rettungs-dienst für die sofortige Hilfe danken und auf die schnelle und richtige Reaktion des Fahrgastes aufmerksam machen.
Auch danke ich den Kollegen der Hamburger Berufsfeuerwehr für die gute Zusammenarbeit und möchte anmerken, dass es zwischen allen Stellen vor Ort reibungslos lief.
Der größte Dank geht an alle Ausbilder der Ersten Hilfe zum einen an der Feuerwehrakademie und besonders in allen freiwilligen Feuerwehren, die damit den Grundstein einer guten Erstversorgung legen.
Ein dankbarer Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg
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