10.11.2012
Aktuelles
Von Apoplex bis Zyanose….
10 neue Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehr wurden vom 29.10.–09.11.2012 an der Feuerwehrakademie ausgebildet.
Von jedem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg wird ein gründliches Wissen und Können im Bereich der Ersten Hilfe und des Rettungsdienstes verlangt. So bietet die Feuerwehrakademie der Feuerwehr Hamburg einen 70-stündigen Lehrgang an, der als „Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehr“ bezeichnet wird und auf dem ersten Lehrgang, der Truppmannausbildung, aufbaut.
Wie so ein Lehrgang abläuft, hat Kai-Uwe Schütt, Mitglied der FF Billstedt Horn und frischer Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehr geschildert.
In der ersten Woche wurde eine umfangreiche Grundlage für das patientengerechte Versorgen von Verletzten oder erkrankten Personen anhand von Präsentationen, Erfahrungsberichten und kleinen praktischen Übungen geschaffen.
So wurde gezeigt wie der menschliche Körper aufgebaut ist und wie die einzelnen lebenswichtigen Funktionen zusammen spielen, um z.B. zu wissen was zu tun ist wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten. In den nächsten Themenblöcken wurden „klassische“ Erkrankungen und Verletzungen dargestellt und besprochen und welche Maßnahmen zur Stabilisierung des Gesundheitszustands ergriffen werden müssen.
Konsequent nach dem Schema der Ersten Hilfe „Zuerst-Danach-Zuletzt“ wurden so Herzinfarkt, Apoplex (Schlaganfall), arterielle Blutungen, Verbrennungen & Co bearbeitet.
Das Erheben der Vitalwerte mit den eigenen vier Sinnen sowie mit Blutdruckmanschette, Pulsoximeter und Blutzuckermessgerät spielten dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die richtige Lage des Patienten.
Da es aber auch oft Fälle gibt, wo der Patient weder bei Bewusstsein ist noch selbstständig atmen kann, hat das Thema Reanimation einen großen Teil der vorbereitenden Unterrichtsstunden eingenommen. Es wurden die neuesten Reanimationsrichtlinien mit Einsatz eines AED (Automatisierter Externer Defibrillator) und Beatmungshilfen wie Güdel- und Larynxtubus geschult.
Zu guter letzt wurden noch praktische Tipps zur Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst, wie z.B. die Vorbereitung einer Infusion oder eines intravenösen Zugangs sowie einer ordentlichen Übergabe des Patienten gegeben.
Die zweite Woche stand ganz im Zeichen der praktischen Anwendung des umfangreichen theoretisch Erlernten.
In insgesamt 15 doch sehr eindrucksvoll dargestellten Fallbeispielen hatte jeder Teilnehmer mehrfach die Gelegenheit sein Können unter Beweis zu stellen.
Sicherlich kam es auch vor, dass die Rettungsteams ziemlich an ihre Grenzen geführt wurden. In den folgenden Nachbesprechungen wurden dann sowohl positive als auch weniger gut gelaufene Abläufe kompetent reflektiert. So konnte jeder von Übung zu Übung seine Fähigkeiten ausbauen, bzw. optimieren.
In der Abschlussübung, einem Polytrauma nach Absturz, wurde die Situation bis zum Abtransport mit einem Rettungswagen durchgespielt, sodass alle Lehrgangsteilnehmer nochmal mit eingespannt wurden.
Abschließend waren sich alle Beteiligten darüber einig, zwei sehr intensive und lehrreiche Wochen in kameradschaftlich freundlicher Runde erlebt zu haben, in der auch der Spaß nie zu kurz kam.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Gunnar Maaß und seinem Team mit Michael Kreutzmann, Mathias Kummer, Thorsten Kraatz, Jürgen Schmidt, Guido Horstmann, Karsten Strahl und Sven Paul.
Die 10 neuen „Sanis“
Flemming Platzhoff – FF Spadenland, F-2966
Marcel Paulig – FF Spadenland, F-2966
Ronny Büttner – FF Cranz, F-3934
Bastian Trilcke – FF Rahlstedt, F-2916
Sven Hagelstein – FF Nettelnburg, F-2942
Meike Vogel – FF Winterhude, F-2928
Volker Schmidt – FF Winterhude, F-2928
Jens Körner – FF Winterhude, F-2928
Patrick Peters – FF Finkenwerder, F-3931
Kai-Uwe Schütt – FF Billstedt-Horn, F-2948
Text: Kai-Uwe Schütt
Fotos: Ronny Büttner
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