07.08.2015
Aktuelles
THX4R (Technische Hilfe Gefahrstoff, Rettung, 4. Alarm) Billbrookdeich / östliches Stadtgebiet
Aus bislang nicht geklärter Ursache strömte eine unbekannte Menge einer mit Wasserdampf vermischten starken Lauge auf einem Betriebsgelände aus.
Im näheren Umfeld meldeten diverse Passanten und Anwohner Atemwegs- und Augenreizungen. Insbesondere in einem Hotel in der Wöhlerstraße mit über 100 Gästen kam es zu etlichen Hilfeersuchen. Die Feuerwehr evakuierte das betroffene Hotel zu einer nahegelegenen Feuer- und Rettungswache, wo über rund 150 Personen betreut und durch den leitenden Notarzt der Feuerwehr Hamburg gesichtet wurden. Insgesamt wiesen 48 Personen Symptome, wie Reizungen der Atemwege und Augen, auf. 20 Personen mussten nach rettungsdienstlicher Erstversorgung in umliegende Krankenhäuser befördert werden.
Aufgrund der Lageentwicklung wurde der Stab der Feuerwehr (FEL) aktiviert und die für solche Schadenslagen vorgesehene Messleitkomponente in Dienst genommen. Die Feuerwehr Hamburg erstellte in Kooperation mit dem Wetterdienst Ausbreitungsmodelle und führte entsprechende Spür- und Messfahrzeuge der Feuerwehr und Polizei zu definierten Messpunkten. An diesen Punkten konnte die Ausbreitung der Schadstoffwolke verifiziert werden und entsprechende Maßnahmen wurden festgelegt. Nach Prognosen zog die Schadstoffwolke vom Schadensort zunächst in westliche Richtung, ist dann aber nach Nordwesten abgedreht.
Die Einsatzkräfte konnte um ca. 22:00 Uhr den Gefahrstoffaustritt stoppen, so dass kein weiterer Stoff freigesetzt wurde. Alle durch die Spür- und Messfahrzeuge der Polizei und Feuerwehr durchgeführten Messungen lagen danach unterhalb der Nachweisgrenze (der Stoff konnte in der Umgebungsluft durch die Messtechnik nicht mehr nachgewiesen werden). Gegen 02:00 Uhr konnten alle erlassenen Warnungen für das Stadtgebiet aufgehoben werden. Die Einsatzstelle wurde mittlerweile an den Betreiber übergeben und die Gäste des Hotels konnten wieder in ihre Zimmer zurückkehren. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
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