23.10.2017
Wehrartikel
FF Hamburg zu Gast bei Freunden
Feuerwehr-Roadtrip durch die USA.
Jeder Feuerwehrmann kennt in der Regel den Film „Backdraft“ oder die Serie „Chicago Fire“. Aber wie ist es in den USA eigentlich so bei der Feuerwehr? Einer unserer Kameraden hatte die Möglichkeit, sich bei einem Roadtrip mit Kollegen einer befreundeten Wehr, die amerikanischen Helden mal näher anzuschauen. Anfang September ging es los nach New York, um die ersten Tage auf Long Island zu verbringen. Etwa 45 Minuten von New York entfernt wurde das erste Übernachtungsquartier beim Freeport Fire Department bezogen. In den ersten Tagen wurden umliegende Feuerwehren besucht und sich diverse Technik angeschaut. Immer wieder gab es Highlights zu sehen, wie z. B. eine Türspreize. Die Türöffnung, wie wir es hier mit einem Ziehfix kennen, ist dort eher selten.
Am 11.9. war es dann soweit. Wir waren mit der Reisegruppe zur Trauerfeier am Central Park eingeladen, bei der den verstorbenen Kollegen des Terroranschlages auf das World Trade Center gedacht wurde. In einer riesigen Zeremonie wurden die gefallenen Feuerwehrmänner geehrt, indem ihre Namen, Einheit und Dienstgrade verlesen wurden. Danach gab es für jeden einen Glockenschlag. Anschließend ging es ins Hauptquartier, wo nochmal eine spezielle Veranstaltung für die Angehörigen stattfand. Am Ground Zero in Manhatten befindet sich die Feuerwache 10, das sogenannte „Ten House“. An dieser Wache gibt es ein Denkmal für die 343 verstorbenen Kameraden vom 11. September. Dort nahmen wir ebenfalls gegen Mittag an einer Trauerfeier teil.
Ab dem. 12.9 ging es weiter mit dem Roadtrip und wir fuhren in Richtung Washington D.C. und machten unterwegs wieder einige Stopps, wie z. B. beim Morningside Volunteer Fire Department, Christiana Fire Department und beim Kentland Volunteer Fire Department. Hier hatten wir wieder Möglichkeit, uns deren Fahrzeuge und Geräte anzuschauen. Auch hier gab es wieder besondere Dinge wie z. B. einen Tiller Truck – dies sind Drehleitern als Sattelschlepper. In Washington D.C. angekommen, besuchten wir mehrere Feuerwachen und wurden auch zum typischen Essen der Firefighter eingeladen, nämlich Meetballs. Dies sind Hackbälle, italienische Würstchen und Nudeln mit Tomatensoße. Hier gab es Interessantes zum Thema Atemschutznotfall zu sehen. Hier gehört nämlich eine Strickleiter zur Standardausrüstung.
Nach diesem Teil der Reise ging es für einige Tage zurück nach Long Island, von wo aus wir am 16.09.2017 in New York zur 60. Steubenparade am Central Park eingeladen wurden. Dort nahmen wir in Uniform teil und konnten auf einem alten Mack FDNY Truck mitfahren und den Zuschauern zuwinken. Am Ende der Parade ließen wir den Tag gemütlich im Central Park auf dem Oktoberfest ausklingen. Den darauffolgenden Tag nutzen wir noch einmal, um in New York einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen und um das 911 Memorial Museum am Ground Zero zu besuchen. In dem Museum gab es originale Gegenstände aus dem World Trade Center zu sehen. Ebenso gab es Funksprüche aus den Flugzeugen oder von den Feuerwehreinheiten zu hören. Neben Bauteilen des Gebäudes gab es auch zerstörte Feuerwehrfahrzeuge zu sehen. Dieser gesamte Eindruck lag unserem Kameraden noch Stunden später in den Knochen.
Der letzte Teil der Reise ging in Richtung Boston. Auch hier machten wir wieder einige Stopps, wie beim Portsmouth Fire Department und beim Wakefield Fire Department. Dieser Teil der Reise zeigte mal die ländlicheren Gegenden der USA um New Hampshire herum. In Boston angekommen, besuchten wir die Kollegen von Rescue 2. An dieser Wache wurden wir wieder sehr nett aufgenommen und verköstigt. In Boston machten wir wieder einige Wachen unsicher und schauten uns reichlich um. Auch hier gab es einige Specials zu sehen wie ein extra Halligan-Tool zur Türöffnung mit einer breiteren Schneide.
Man muss deutlich sagen, dass Feuerwehrleute und Sanitäter in den USA einen sehr guten Stand in der Bevölkerung haben. Dies zeigt sich im Verhalten der Leute deutlich. Mehrfach kam es vor, dass die Menschen Fotos mit uns machen wollten oder uns sogar Essen und Getränke ausgaben. Leider muss man jedoch feststellen, dass durch Unfälle sehr viele Kameraden im Einsatz ihr Leben verlieren. An den Wachen werden diese Männer sehr geehrt, indem sie Gedenktafeln oder Ähnliches haben.
Hiermit möchten wir nochmal allen Kameraden aus der USA für die tolle Gastfreundschaft danken. Es konnten jede Menge Eindrücke gesammelt werden.
Ein besonderer Dank geht an folgende Einheiten:
BCFD Rescue Company # 1
Boston Fire Department Rescue 2
Boston Rescue
Centereach Fire Department Rescue Company 4
Christiana Fire
Coram Fire Department
Freeport Fire Department
Kentland Volunteer Fire Department
Morningside Volunteer Fire Dept.
FDNY Marine 9
FDNY Ten House
FDNY Rescue 5 Engine 160 Quarters
Diversen Wachen des New York City Fire Department (FDNY)
North Bellmore Fire Department
North Lindenhurst Fire Dept
Selden Fire Department Community
Diversen Wachen des Washington DC Fire Department
- [t.drux]