28.11.2022
Aktuelles | Ausbildung
Gemeinsames Forschungsprojekt Hobratec von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr.
Seit 2017 unterstützt der Hamburger Senat den Einsatz von Holz beim Bau von Gebäuden mit Förderprogrammen. Ein Zweck dieser Maßnahme ist es, die Erreichung der Klimaschutzziele zu unterstützen. Zudem soll das Nachverdichtungspotential der Stadt Hamburg durch positive Effekte moderner Holzbauweisen ausgeschöpft werden.
Die Hamburgische Bauordnung wurde in diesem Kontext bereits im Jahr 2018 für den Holzbau bis zur Hochhausgrenze von 22 m geöffnet. Sogar oberhalb der Hochhausgrenze findet Holz eine Anwendung als Baustoff. Beispielsweise entsteht in der östlichen Hafencity seit diesem Jahr Deutschlands höchstes Gebäude in Holzbauweise (Projekt Wildspitze) mit einer Höhe von knapp 60 m.
Zum 01.10.2021 nahm der Verbund, welcher aus der Feuerwehr Hamburg und dem Institut für Brand- und Katastrophenschutz aus Heyrothsberge sowie der Hochschule Magdeburg Stendal besteht, seine Arbeit im Forschungsprojekt HoBraTec auf. Seitens der Feuerwehr Hamburg unterstützen Kameraden aus der Freiwilligen Feuerwehr bei der Durchführung der Versuche gemeinsam mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr. Sven Kohlrusch, Bereichsführer Nord koordiniert die Zusammenarbeit bei diesem Projekt von der Seite der FF Hamburg.
Durch HoBraTec sollen unter der Leitung von Alexander Wellisch (FLSt34 – Forschungsprojekt Optimierung der Brandbekämpfungsmethoden und -techniken für Gebäude in moderner Holzbauweise) Erkenntnisse zur effizienten Bekämpfung von Bränden in Holzgebäuden gewonnen werden. Ziel ist die Vorbereitung der Feuerwehr auf den Umgang mit Bränden in den Gebäudetypen von morgen.
Der Einfluss von brennbaren Oberflächen auf die Brandausbreitung und den Löschangriff stellt einen Schwerpunkt der Untersuchungen dar. Außerdem stehen die Randbedingungen bei denen bereits unter Kontrolle geglaubte Brandereignisse erneut an Brisanz gewinnen und möglicherweise zu nicht beherrschbaren Ereignissen führen im Fokus der Betrachtungen.
Dazu sollen mittels wissenschaftlicher Versuche Erfahrungen zur Entstehung und Ausbreitung von Bränden in Holzkonstruktionen im Allgemeinen und unter Berücksichtigung von brennbaren Dämmstoffen gewonnen werden.
Ein wesentlicher Bestandteil ist die Überprüfung der derzeitig verwendeten Wärmebildkameras hinsichtlich der Möglichkeiten zur Lokalisierung von Bränden in Hohlräumen und Konstruktionen.
Des Weiteren gilt es die Auswirkungen taktischer Einsatzmaßnahmen auf das Brandgeschehen und die Wirksamkeit aktuell verwendeter Löschtechniken zu untersuchen. Im Fokus steht hier die Frage, ob und in welchem Umfang, die Herstellung von Öffnungen in Konstruktionen einen Einfluss auf die Beherrschbarkeit eines Brandes ausübt.
Am Ende des zweijährigen Forschungsvorhabens können somit Vorschläge für die Neuanschaffung von Einsatzmitteln unterbreitet werden. Zudem fließen die Ergebnisse des Projektes in Form von Richtlinien und Merkblättern oder Ausbildungskonzepten in die Arbeit der Feuerwehren ein.
- [t.drux]