29.05.2023
Aktuelles | Historisch
Die Nacht- und Nebel-Aktion vom 29. Mai 1998
Es waren die Anfänge des Internets, die Zeit, in der man sich noch über ein Modem in das Internet einwählte. Die Freiwillige Feuerwehr Altona, derzeit eine reine Fernmelde-Einheit, vereinte eine Vielzahl von Kameraden die entweder in der Werbung, dem Marketing oder in einem IT-Unternehmen beruflich aktiv waren. Da liegt es nahe, dieses Wissen zu nutzen […]
Es waren die Anfänge des Internets, die Zeit, in der man sich noch über ein Modem in das Internet einwählte. Die Freiwillige Feuerwehr Altona, derzeit eine reine Fernmelde-Einheit, vereinte eine Vielzahl von Kameraden die entweder in der Werbung, dem Marketing oder in einem IT-Unternehmen beruflich aktiv waren. Da liegt es nahe, dieses Wissen zu nutzen und kurzerhand die erste Website einer Hamburger Freiwilligen Feuerwehr zu basteln und ans Netz zu bringen. Damals lautete die Domäne noch ffaltona.addit.de, also eine Subdomäne die keine Kosten verursachte, denn der IT Mitarbeiter, Thorsten Mein, hatte die Möglichkeiten dies zu realisieren.
Es sollte nicht lange dauern, da wurde unser damaliger Landesbereichsführer Hermann Jonas auf diese zu der Zeit besondere Aktion aufmerksam. Er trat an die Handvoll Kameraden der FF Altona heran, machte sich mit dem Thema und den Möglichkeiten vertraut und verstand sehr schnell, welches Potential für die Öffentlichkeitsarbeit einer Ehrenamtlichen Institution bestand. Es folgte die Frage: „Können wir sowas auch für die ganze Freiwillige Feuerwehr Hamburg realisieren?“
Die Antwort überrascht heute niemanden mehr, klar war es möglich. Noch am gleichen Abend des 29. Mai 1998 wurde über DENIC die Domäne „www.feuerwehr-hamburg.de reserviert, um 23:58 Uhr war die Adresse connectiert und für das Team des damaligen Arbeitskreises Internet verfügbar. Die wirkliche Arbeit ging jetzt erst los, das Wissen der vielen Fachleute aus Werbung, Grafik, Marketing und IT musste zusammengeführt, geplant und umgesetzt werden. Wochenende für Wochenende wurden Grafiken erstellt, Fotos gemacht und händisch Websites programmiert. Die Räume der FF Altona, zu der Zeit in der Glacischaussee untergebracht, wurde zum Rechenzentrum umgebaut, ebenso wurden die Räumlichkeiten der FF Lokstedt genutzt. Von morgens bis abends wurde bei stabiler Kaffeeversorgung innerhalb kürzester Zeit die erste Internetseite der FF Hamburg erstellt.
Die Hauptaktivisten waren Thorsten Mein, Michael Tropp, Niklas Prehm, Frank Wollenweber, Peter Wegemer, Thomas Schwarz, Christoph Öhmig und Björn Wendt
Damals war es ein kleines Politikum und hatte im Ergebnis nicht nur Freunde. Dennoch gelang es nach vielen Gesprächen und zahllosen Argumenten den Mehrwert einer solchen Website für ein Ehrenamt darzustellen. Hinter den Kulissen hat es noch viele Jahre gedauert bis ein vernünftiges, vertrauensvolles Nebeneinander mit dem „großen Bruder“ existierte. Wir haben viel Energie und Schweiß investiert, um dauerhaft eine schlagkräftige Redaktion für alle Freiwilligen Feuerwehren dieser Stadt zu etablieren. Und die gesellschaftliche Entwicklung hat uns Recht gegeben, der Ausspruch „tue Gutes und rede darüber“ hat an Aktualität nicht verloren.
Erst war es nur der Arbeitskreis Internet der damit begonnen hat die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs der Öffentlichkeit zu präsentieren und für das Ehrenamt zu werben. Nach und nach wurde erkannt das das Medium zu mehr fähig ist als nur ein bisschen Internetpräsenz. Eine schlagkräftige Truppe entstand, 12 Bereichswebmaster, 3 Programmierer sowie 2 Fachwebmaster, Webmaster und Administration.
Erstmalig im Mai 2003 schlug der bis dahin „Internetgruppe“ genannte Arbeitskreis über seine Stränge, es wurde, quasi live, von der Großübung Orkan 2003 in Berlin berichtet. Ein Dekon-P diente der Internetgruppe als fahrende Redaktion und Studio zur Videodokumentation, das Medium Video für die Freiwillige Feuerwehr Hamburg war entdeckt. Die Reaktion auf die Orkan Berichterstattung war atemberaubend, weit über 1000 mal wurde seinerzeit das Dokumentationsvideo in einer Nacht vom Server der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg heruntergeladen.
Schnell wurde klar, dass das Medium Video sich extrem gut für die Darstellung einer ehrenamtlichen Organisation und deren Arbeit eignet.
Aus der Internetgruppe wurde die Arbeitsgruppe Medien & Kommunikation der Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs. Erste neue Technik wurde angeschafft, neue Projekte wurden geplant und in die Tat umgesetzt. Sozusagen als Test für die neuen Aufgaben und zur Probe der neuen Technik wurde die Stadt von der Arbeitsgruppe mit KIA210 am 1. April 2005 an der Nase herumgeführt. Als Reaktion auf unsere neuen Aktivitäten wurde die Hamburger Feuerkasse aktiv und unterstützte uns durch die Erweiterung unserer technischen Ausstattung. Eine Präsentation wurde geschaffen und auf den Messen „Interschutz 2005“ und „Du und Deine Welt“ der Öffentlichkeit präsentiert. Eine weitere Großübung – MANV 2005 – im Juni 2005 wurde dokumentiert und als Darstellung der Schlagkraft der Hamburger Hilfsorganisationen sowohl auf verschiedenen Internetpräsenzen als auch auf dem Fernsehkanal Tide gezeigt.
Durch Gespräche innerhalb der Arbeitsgruppe sowie mit interessierten Externen entstand eine weitere Idee den Sektor Video zu nutzen, „Multimediale Lehrmittel“ war das neue Schlagwort. Ziel dieser Bemühungen war es multimediale Lehrmittel zu erstellen und den Bereichsausbildern für die Grundausbildung zur Verfügung zu stellen, es wurde entschieden im Frühjahr 2006 mit den Planungen und Dreharbeiten zum Fachthema „Tragbare Leitern“ zu beginnen.
Wie sich jeder vorstellen kann, sind für diese Art der Ideen und Visionen die finanziellen Mittel äußerst spärlich vorhanden, so dass die Arbeitsgruppe Medien & Kommunikation mit der Bitte der Sachunterstützung an die verschiedensten Firmen herangetreten ist. Es galt die technische Ausstattung auf einen möglichst professionellen Stand zu bekommen. Die unterschiedlichsten Firmen unterstützen uns seither bei unseren Projekten.
Eine weitere Entwicklung war die Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit in die sozialen Medien, die FF Hamburg ging auch bei Instagram, TikTok und Facebook an den Start. Ein You-Tube Kanal und ein Podcast wurde realisiert. Ich wage zu behaupten, egal was noch so kommen mag, die FF Hamburg ist dabei, wenn es sinnvoll ist über die Arbeit und das Engagement der vielen fleißigen Hände unserer Kameradinnen und Kameraden zu berichten und für unsere Organisation zu werben.
Wir freuen uns schon jetzt auf die zukünftigen Herausforderungen und sind gespannt auf die Resultate. Um auch in der Zukunft die Aufgaben bewältigen zu können, werden noch fleißige Hände gesucht. Habt ihr Lust auf die Mitarbeit im Team, dann meldet euch bei alina.scheffler@feuerwehr.hamburg.de
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