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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

23.03.2010
Aktuelles

Brandeinsatz in Horn führt zu Großeinsatz der Polizei


Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst werden leider immer häufiger das Ziel von gewalttätigen Übergriffen. Dieses mussten die Kameraden der FF Billstedt-Horn bei einem Küchenbrand am eigenen Leib erfahren.

Dass es leider immer wieder Situationen gibt, in denen die Helfer selbst zu Opfern werden, musste leider auch die Freiwillge Feuerwehr Billstedt-Horn bei einem zunächst alltäglichen Einsatz erfahren.

 
Als es in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses zu einem Brand in der Küche kam, rückten die Kameraden der Einsatzabteilung, die gerade in geselliger Runde am Feuerwehrhaus gesessen hatten, zur nur wenig entfernten Einsatzstelle aus. Dort angekommen sahen sie sich trotz nächtlicher Uhrzeit einer großen Ansammlung von Menschen gegenüber, die hektisch das Einsatzgeschehen kommentierten. Die ohnehin unübersichtliche Lage bei Eintreffen der zuerst vor Ort befindlichen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr – während der Anfahrt wurde das Alarmierungsstichwort durch die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) auf Feuer Menschenleben in Gefahr (FEUY) erhöht – wurde dadurch zusätzlich erschwert.

 
Aufgrund des Alarmierungsstichwortes hatten sich während der Löscharbeiten auch mehrere Vertreter der Presse an der Einsatzstelle eingefunden. Die erfahrenen Journalisten, die den Einsatz nicht behinderten, wurden alsbald zum Ziel tätlicher Übergriffe verschiedener umstehender Schaulustiger. Die bereitstehende Polizei sah sich in der Folge einer größer werdenden Anzahl Jugendlicher gegenüber, die in einer unverständlich aggressiven Art und Weise den Einsatzkräften entgegentraten. Einem nachgeforderten starken Polizeiaufgebot gelang es schließlich, mehrere Aggressoren in Gewahrsam zu nehmen und damit die Lage zu beruhigen.

 
Warum die Situation derartig eskalierte blieb für die eingesetzten Feuerwehrkräfte völlig unverständlich. Aus ihrer Sicht lief der Einsatz reibungslos: Zwar musste eine Bewohnerin mit einer leichten Rauchgasvergiftung im Rettungswagen behandelt werden, jedoch bestätigte sich nicht der anfängliche Verdacht, dass noch Menschen in der Brandwohnung waren. Der Schaden konnte zudem weitestgehend auf die Brandwohnung begrenzt werden.


In der Folge der Übergriffe auf die eingesetzten Helfer äußerte der Innensenator der Hansestadt Hamburg, Christoph Ahlhaus auf dem Internetauftritt seiner Behörde sein völliges Unverständnis:
„Die erneuten Übergriffe auf Rettungskräfte, die tätlichen Provokationen gegenüber der Polizei im Schanzenviertel sowie in Hamburg-Billstedt und auch die Brandstiftungen an Fahrzeugen der vergangenen Tage zeigen leider einmal mehr, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, denen zivilisiertes Verhalten fremd ist und die unseren Rechtsstaat mit Füßen treten. Wenn zu einem Küchenbrand nach Hamburg-Billstedt zehn Funkstreifenwagen ausrücken müssen, um die Lage zu bewältigen, dann läuft etwas gehörig schief und ist nicht zu akzeptieren. Ich verurteile diese Gewaltausbrüche auf das Schärfste.“

 
Für die eingesetzten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Billstedt-Horn ein wichtiges Zeichen: Sie wissen, dass die Politik die Missstände erkannt hat und auf die politische Agenda setzt. Sie alle hoffen, dass Bilder wie bei dem erlebten Küchenbrand nicht zur Regel werden und sie im Notfall auch helfen können und nicht fürchten müssen, Opfer gewalttätiger Übergriffe zu werden.

Autor: Claudius Güther – FF Billstedt-Horn

Links zu dem Thema:
Innensenator Christoph Ahlhaus zu den gewaltsamen Vorgängen
www.nonstopnews.de

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