29.04.2012
Aktuelles
Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg 2012
Am Freitag, den 27.04.2012, wurde im Bürgerhaus Wilhelmsburg die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg abgehalten.
Hochrangige Gäste wie Innensenator Michael Neumann und DFV-Präsident Peter Kröger waren zu Gast, ebenso Führungskräfte und Funktionäre aus benachbarten und befreundeten Organisationen und Landesverbänden sowie weiteren feuerwehrbezogenen Institutionen wie der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord. In seinen Grußworten unterstrich Innensenator Michael Neumann die Zusammenarbeit zwischen BF und FF Hamburg als wichtigen Teil der Gefahrenabwehr in Hamburg. Er sei stolz auf seine Freiwillige Feuerwehr, wies aber eindeutig darauf hin, dass in einer Zeit des demografischen Wandels bestimmte Planungen und eine weise Vorausschau in die Zukunft unerläßlich sind. LBF Andre Wronski erinnerte in seiner Rede u.a. an die Einbindung von Migranten und Frauen in die Freiwillige Feuerwehr.
Die Politik signalisierte, auch weiterhin ihr möglichstes für die Freiwillige Feuerwehr Hamburg zu tun. Neue Einsatzkleidung und die Instandhaltung der Liegenschaften sind dabei Punkte, die besonders den Haushalt belasten. Dazu mehr in der Rede unseres LBF.
Thema von DFV-Präsident Kröger war insbesondere die von der EU vorgesehene Arbeitszeitrichtlinie für Freiwillige Feuerwehren. Diese wird vehement abgelehnt, da die Institution FF in ganz Deutschland nicht mit dem in anderen EU-Staaten gelebten Modellen vergleichbar ist. Die hohe Politik ist aufgefordert, durch die Innenministerkonferenz und über die Bundesregierung die Einführung dieser Arbeitszeitrichtlinie zu verhindern.
OBD Klaus Maurer würdigte erneut – insbesondere im Rückblick auf die beiden Großeinsätze im Januar 2012 (u.a. Hallenbrand mit 44 FF) und die Unwetterlage im Juni 2011 mit in der Spitze 67 eingesetzten Wehren die gute Zusammenarbeit von BF und FF an dem gemeinsamen Ziel, Hilfe für alle Bürger dieser Stadt zu leisten.
Landesfeuerwehrpastorin Erneli Martens begleitete in diesem Jahr erstmalig die Totenehrung mit einer kurzen Predigt. Das musikalische Ambiente gestaltete die Kapelle der FF Bramfeld.
Landesjugendfeuerwehrwart Uwe von Appen konnte umfangreich über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr berichten. Dabei ging er u.a. auf die Gründung der nunmehr 57. Jugendfeuerwehr in Altona, die seit 19 Jahren im Alstertal durchgeführte Nachtwanderung, den 35. August-Ernst-Pokal und die Aktion "Hamburger Feuerwehrbrot" ein. Die verbliebenen 30 Wehren forderte er auf, ebenfalls über die Gründung von Jugendfeuerwehren nachzudenken. Abschließend wies er auf das Zeltlager der JF Hamburg 2013 auf der Insel Föhr hin.
DFV-Präsident Peter Kröger und LBF Wronski ehrten in diesem Jahr mit Jean Gressmann (FF Wandsbek-Marienthal), Dieter Deißelberg (FF Neudorf) und Dr. Peer Rechenbach (Innenbehörde Amt A und FF Sülldorf-Iserbrook) drei verdiente Kameraden für besondere Leistungen mit einem silbernen Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Ebenfalls geehrt wurden der Alt-LBF Herrmann Jonas, die Damen des LBM-Managements und der scheidende Kassenwart der Unterstützungskasse der FF Hamburg.
Nachstehend die Rede des Landesbereichsführers Andre Wronski in ganzer Länge:
Meine sehr verehrten Gäste, meine lieben Feuerwehrkameradinnen und –kameraden.
Ich darf Sie und ich darf Euch, meine Kameradinnen und Kameraden, recht herzlich zur Jahreshauptversammlung hier im Bürgerhaus Wilhelmsburg begrüßen. Ich bin erfreut und dankbar, dass so viele Gäste aus Nah und Fern zu uns gefunden haben.
Meine Damen und Herren,
als Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehren blicke ich auf ein anspruchsvolles und wechselvolles Jahr zurück. Es war intensiv und arbeitsreich – und wir können erste Ziele aus den Festlegungen in Jeddingen 2011 umgesetzt erkennen.
In meiner Jahresrückschau möchte ich zunächst einmal auf unseren Personalstruktur zum Jahreswechsel eingehen.
(Personal)
Die Zahl unserer Mitglieder ist im letzten Jahr leicht und kaum messbar gesunken. Die aktuelle Stärke in den Einsatzabteilungen betrug zur Jahreswende 2534 Mitglieder, davon 170 Frauen. Damit halten wir aus meiner Sicht einen stabilen Mitgliederbestand, der mit einem Altersdurchschnitt von ca. 40 Jahren noch dazu auf die kommende Zeit gut ausgerichtet ist.
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
ich danke Euch bereits hier und jetzt gern vorab für Euren Einsatz und für Eure ständige Einsatzbereitschaft – ich glaube, das gehört an erster Stelle; ich danke genauso Euren Familienangehörigen, Partnerinnen oder Partnern, ohne deren Verständnis und Mitarbeit dieses Engagement nicht möglich ist. Was Ihr geleistet habt und nach wie vor leistet, ist etwas ganz Besonderes, auf das wir – und auf das Ihr – stolz sein könnt – zeigt es doch, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sich auf ihre Freiwilligen Feuerwehren verlassen können.
(DFV)
Zur Zusammenarbeit mit dem Deutschen Feuerwehrverband: Zunächst einmal möchte ich Dir, lieber Hans-Peter, sehr herzlich danken, dass Du bei Deinem engen Terminkalender die Zeit gefunden hast, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Ich gehe davon aus, dass Du in Deinem Grußwort das eine oder andere Projekt auf DFV-Ebene aufgreifen wirst. Zu einzelnen Vorhaben des Deutschen Feuerwehrverbandes möchte ich bereits jetzt Stellung nehmen.
Zunächst ist unsere Bundesorganisation bemüht, eine Vertretung bei der EU in Brüssel einzurichten. Dies halte ich für eine richtige Sache. Schließlich gilt es, mit „dem Ohr auf der Schiene“ Signale und Strömungen auf der europäischen Eben aufzunehmen und damit den notwendig schnellen Handlungsspielraum zu erhalten und zu nutzen. Zwei davon möchte ich benennen:
Da ist zunächst einmal der Ansatz der Integration von Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einem Migrationshintergrund in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehren. Ich habe inzwischen lernen können, dass es wohl 12 verschiedene Einstufungen von diesem – für mich unschönen Wort „Migrationshintergrund“ – durch das Statistische Bundesamt festgelegt wurden. Alles in Allem gilt es, diese Menschen anzusprechen und sie für die ehrenamtliche Tätigkeit in einer Feuerwehr zu gewinnen. Die Erkundung der Wege habt Ihr, lieber Hans-Peter, Euch zur Aufgabe gemacht. In unserem gemeinsamen Gespräch am 27. März haben wir feststellen können, dass der DFV nach der Auftaktveranstaltung im Juni des vergangenen Jahres bereits viele Ideen und Denkanstöße hat sammeln können. Wir begrüßen dies ausdrücklich. Schließlich sind wir als Freiwillige Feuerwehr in einer Großstadt von diesem Thema betroffen und können uns da nicht ausschließen. Ich bin mir sicher, dass wir uns kurz über lang intensiv mit diesem Thema beschäftigen werden, wenn wir zukunftssicher unsere Mitgliederstände halten wollen.
Das zweite Thema ist der Ansatz der EU, Deutsche Feuerwehren für einen Auslandseinsatz zu gewinnen. Hier hat sich im Herbst ein Arbeitsstab gebildet, in dem wir auch vertreten sind. Das Thema „Auslandseinsatz“ ist nicht neu und wird in Randbereichen der Republik durch bilaterale Abkommen bereits geregelt. Die Forderung der EU geht dahin, die Deutschen Feuerwehren an feste Organisationsstrukturen für den Einsatzdienst zu beteiligen. Dies ist für mich sehr intensiv zu hinterfragen. Die Kultur des Ehrenamtes ist im deutschsprachigen Raum gang und gäbe. Es geht hier im Wesentlichen um den Schutz der eigenen regionalen Güter. Ich halte die Verbindung von Ehrenamt und Einsatzpflichten über einen längeren Zeitraum im europäischen Ausland für bedenklich. Darüber muss in so manchem Gremium noch intensiv gesprochen werden. Ich gehe davon aus, dass Du, Hans-Peter, auf diese Thematik noch eingehen wirst.
Der dritte Themenbereich meiner Ausführung sind die Richtlinien für die Arbeitszeit, die seitens der EU seit dem Herbst des vergangenen Jahres immer wieder in Diskussionen aufflackern. Es ist ja nicht die Freiwillige Feuerwehr allein, die von dieser unsinnigen Regelung betroffen wäre. Tatsächlich handelt es sich hier um ein Standbein der Gesellschaft, wenn das Ehrenamt in Gänze von Arbeitszeitrichtlinien betroffen wäre. Ich würde mich freuen, auch zu diesem Themenkomplex ein paar Worte aus berufenem Munde zu hören.
(Behördenleitung)
Mit großem Respekt nehmen wir zur Kenntnis, dass wir mit Ihnen, Herr Senator Neumann und Ihrem Vertreter, Herrn Staatsrat Schiek, eine sehr nahe Behördenführung haben.
Sie, Herr Senator, haben gleich zu Beginn Ihrer Amtszeit mit der öffentlichen Belobigung von den beiden Kameraden in der FF Langenhorn-Nord im April des vergangenen Jahres deutlich gemacht, dass Sie ein Senator zum Anfassen sind. Ich möchte Ihnen für Ihr Engagement zum Wohle der Freiwilligen Feuerwehren sehr herzlich danken. Es ist gut zu wissen, dass Sie als Präses der Behörde für Inneres und Sport uns Ehrenamtlichen gegenüber so aufgeschlossen sind.
Nicht zuletzt hat auch Ihr Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Neuwerk im Juli des Vorjahres ein wenig den Fokus auf unsere kleinste Wehr gelenkt. Sie haben sich bei diesem Besuch die Sorgen und Notwendigkeiten auf der Insel notiert. Inzwischen sind wir dabei, das Personal der Polizei dort im Bereich des Feuerwehrhauses mit unterzubringen. Ferner ist ein neues Boot für unsere Kameraden auf der Insel in greifbare Nähe gerückt, so dass auch von dort adäquate Hilfe insbesondere für die Gäste des Eilandes noch besser geleistet werden kann.
Danken möchte ich auch unserem Staatsrat, Herr Schiek, insbesondere für seinen Einsatz um die Tatsache, dass wir unser erstes Gelöbnis für die Feuerwehranwärterinnen und –anwärter seit langem in diesem Jahr wieder im Rathaus durchführen konnten. Wir waren auf Seiten der Freiwilligen Feuerwehr schon sehr erstaunt, welche Hürden zu überwinden sind, um in einer ähnlich gelagerten Feierstunde, wie die Berufsfeuerwehr, unseren Dienstanfängern das notwendige Gelöbnis in einem würdevollen Rahmen abzunehmen. Damit haben wir hoffentlich wieder eine Tradition begonnen, die den jungen Kameradinnen und Kameraden ihre Wertschätzung verdeutlicht.
Und wenn ich gerade unsere Feierstunde im Rathaus und die Wertschätzung benenne, so gehört für mich die Rekapitulation von wichtigen Ereignissen unserer Stadt dazu. Im vergangenen Februar beging Hamburg den 50. Jahrestag der Sturmflut von 1962. In einer bewegenden Gedenkfeier am 16. Februar brachten unser Bürgermeister und die Zeitzeugen zum Ausdruck, wie schwer die damalige Katastrophe für die Hamburgerinnen und Hamburger war. Auch hier wurde sehr deutlich, welche starke Rolle die Freiwillige Feuerwehr damals spielte – und auch heute noch inne hat. Ohne den bemerkenswerten Einsatz von unseren Einsatzkräften geht im Katastrophenschutz Hamburgs ein großer Teil verloren. Dies haben unsere aktuellen politischen Entscheidungsträger erkannt und ich danke allen Beteiligten aus dem Senat und der Politik für die hervorragende Zusammenarbeit.
Mein Appell ist und bleibt, bei allen Sparzwängen das Ehrenamt nicht nur mit Worten zu schätzen, sondern das notwendige Budget für die Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
Meine lieben Kameradinnen und Kameraden,
gemeinsam haben wir eine bevorstehende Änderung des Hamburger Feuerwehrgesetzes anvisiert. Unser Bestreben, den aktiven Feuerwehrdienst auf Antrag bis zum 63. Lebensjahr zu ermöglichen, tragen Sie, Herr Senator Neumann, mit.
Als Leiter der Fachabteilung A5 transportieren Sie, Herr Dr. Rechenbach, unsere Gedanken an die richtigen Stellen. Auch wenn ein wenig Ungeduld in den eigenen Reihen teils über die Medien zum Ausdruck kommt: Ich habe aufgenommen, dass wir mittelfristig mit einer positiven Entscheidung der Bürgerschaft rechnen können. Damit wären wir wieder einen Schritt weiter, um dem Ehrenamt die notwendige Gestaltungsfreiheit zu ermöglichen, die dieses benötigt.
Meine Damen und Herren,
wenn es um die Aufgaben der Fachabteilung A5 in der BIS geht, gehört unsere Teilnahme am Arbeitskreis der Hilfsorganisationen unweigerlich mit dazu.
Seit dem Frühjahr 2011 nehme ich in meiner Funktion als Landesbereichsführer an den Besprechungen des Arbeitskreises der HiOrgs teil. Mehre Themen bewegen wir in diesem Kreise, die wir gemeinschaftlich und kameradschaftlich angehen. Die strukturierte Bewältigung von eventuellen Katastrophen bildet die Grundlage und ist das oberste Gebot in diesem Kreise. Andere Ereignisse wie der KatS-Tag und die KatS-Übungen bedürfen einer gesonderten Betrachtung und Herangehensweise. Das Ziel des KatS-Tages, dieses Event als Anlass für die Mitgliederwerbung zu etablieren, wurden nicht erreicht. Der KatS-Tag wird zunächst einmal laut A53 ausgesetzt. Für die KatS-Übungen in 2013 werden bereits jetzt erste Vorbereitungen getroffen. Ich denke, auch dieses Vorhaben wird in bewährter Form organisiert und im harmonischen Miteinander absolviert.
(Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse Nord)
In der Zusammenarbeit mit der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse Nord gab es im vergangenen Jahr mehrere bemerkenswerte Punkte, die ich kurz erläutern möchte.
Schon vor Jahren wurde in Zusammenarbeit mit unserer Feuerwehrwehrunfallkasse die Veranstaltung „Fit for Fire“ ins Leben gerufen. Es geht hier um die Grundfitness und den Erhalt der Gesundheit der Mitglieder in den Einsatzabteilungen in den Freiwilligen Feuerwehren. Diese beiden Elemente sind für den Einsatzdienst unerlässlich. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Freiwillige Feuerwehr Meiendorf für die Ausrichtung diese – heute sagt man wohl: „Events“ – in 2011 bedanken. Ein gleicher Dank geht an die Hanseatische Feuerwehrunfallkasse Nord, die uns bei dieser Gelegenheit immer wieder sehr zur Seite steht. Die kommende Veranstaltung dieser Art ist geplant. Sie findet morgen, am 28. April, am Osdorfer Born statt. Inzwischen habe ich erfahren, dass wir mit einer Rekordteilnehmerzahl rechnen dürfen.
Aber nicht nur bei diesem Anlass ist die Zusammenarbeit mit der HFUK Nord hervorragend. Die Verschmelzung von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg klappt reibungslos und ist beispielgebend für effiziente Strukturreform. Wir sind seitens der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg sehr froh, dass dieses eigenständige Versicherungsinstrument in dieser länderübergreifenden Form zu unserem Wohle fortbesteht.
Dies drückt sich auch in dem Ablauf der Sozialwahl aus, die am 1. Juni 2011 geräuschlos und gut organisiert stattfand. Inzwischen sind die Gremien besetzt und wir sehen der Zukunft positiv entgegen.
Eine interessante Gestaltung der Prävention stellt die Vermittlung von Lehrinhalten mit Sicherheitsaspekten über Filme dar. Die HFUK Nord hat inzwischen im März den dritten Kurzfilm herausgebracht. Ich finde diese Art der kurzen, knackigen Schulung sehr innovativ und beglückwünsche Euch, lieber Lutz, zu dieser Entscheidung.
Schließlich bliebe noch zu erwähnen, dass die Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs seit Ende des vergangenen Jahres von einer neuen Aufsichtsperson der HFUK Nord, nämlich Herrn Rixen, betreut wird. Herr Rixen ist bereits in dem Arbeitskreis zur bautechnischen Bestandsaufnahme unserer Feuerwehrhäuser integriert, den ich im Nachgang noch weiter beleuchte.
(Amtsleitung der Berufsfeuerwehr)
Ihnen, Herr Maurer, möchte ich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der vergangenen Zeit danken. Es ist wie in einer guten Ehe – man kann auf gemeinsam Erreichtes zurückblicken und es gibt immer etwas zu verbessern, das will ich auch gern deutlich in den nachstehenden Punkten ansprechen. Ich möchte aber auch gern die Erfolge unser gemeinsames Wirken herausstellen. Das gehört nach meinem Verständnis genau so dazu .
(Stab01)
Zunächst möchte ich einmal auf die Feuerwehrhäuser unserer Freiwilligen Feuerwehren eingehen. Im Wahlprogramm der aktuellen Landesregierung steht die Förderung des Ehrenamtes insbesondere durch Baumaßnahmen an Feuerwehrhäuser an vorderer Stelle. Das Landesbereichsmanagement hat dazu im Juni von mir den Auftrag erhalten, die Bausubstanzen der Unterkünfte zu sondieren und zu katalogisieren. Ziel ist es hierbei, den notwendigen Baubedarf zu bestimmen und insbesondere durch notwendige kleine Baumaßnahmen die Zufriedenheit der jeweiligen Wehr zu erhöhen. Diese Übersicht ist so weit gediehen, dass über eine Excel-Liste der Grad des Abweichens von SOLL und IST erlesen werden kann. Wir befinden uns zurzeit in enger Abstimmung mit der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse Nord, um auch die sicherheitstechnischen Aspekte mit einfließen lassen zu können. Ich bin mir sicher, dass wir in naher Zukunft die ersten Baumaßnahmen, die aus diesen Erkenntnissen resultieren, erleben werden.
Diese Übersicht ermittelt auch Feuerwehrhäuser, die nach den heutigen Bedürfnissen nicht mehr geeignet erscheinen. Eine Notwendigkeit entsteht aus den immer größer werdenden Feuerwehrfahrzeugen. Das Tätigkeitsfeld der Freiwilligen Feuerwehren nimmt immer mehr zu, damit wird eine stetig erweiternde Ausrüstung notwendig.
Bei manchen Häusern ist neben der geringen Größe auch die Bausubstanz abgängig. Häufig sind wir als Mietpartei allerdings auch gezwungen, dem Recht des Vermieters auf Kündigung zu folgen. Damit wird so manche Jahresplanung der Finanzen am Beispiel des Feuerwehrhauses der FF Kirchwerder-Süd kurzfristig über den Haufen geworfen. Getroffene Planungsschritte müssen dann geschoben werden, was allgemein bei den anderen Wehren Unverständnis auslöst. Ihr könnt, meine Kameraden, jedoch sicher sein, dass die Entscheidungen ausschließlich vor dem Hintergrund der haushaltstechnischen Gegebenheiten umdisponiert werden müssen. In diesem Zuge passt auch der Hinweis, dass gut gemeinte Anbauten, die teilweise über die jeweiligen Fördervereine finanziert werden, immer auch eine Mieterhöhung nach sich ziehen, was den Spielraum für alle anderen Wehren wiederum deutlich einschränkt.
Um beim berühmten Geld – oder Haushaltsmittel (wie es in der Verwaltung heißt) – zu bleiben:
Mit der Vergabe der Haushaltsmitteln sind wir nicht zufrieden. Es ist zurzeit eine eindeutige Bestimmung der Kassenlage für die Freiwillige Feuerwehr kaum möglich. Die Zuteilung der Haushaltsmittel ist für uns bisher noch nicht abgeschlossen. Als Ersatz orientieren wir uns an den Ausgabehöhen des Vorjahres, was aus meiner Sicht völlig unzureichend ist. Statt mit den notwendigen Haushaltsmitteln versorgt zu werden, sind wir seit Herbst des vergangenen Jahres immer neuen Festlegungen und Zulieferungen von Texten zu den vielfältigsten Kennzahlen und Produkten ausgesetzt. Es wird sehr viel Arbeit in diese Aufgaben investiert, die meines Erachtens im Endeffekt kaum das Ergebnis rechtfertigt.
Im Gegensatz dazu wird uns bei der Bewältigung des Zahlungsverkehrs die notwendige Freiheit der eigenen Kassenführung genommen. Die Freiwillige Feuerwehr konnte bis zum Herbst des vergangenen Jahres durch eigene Buchungsmöglichkeiten sicherstellen, dass Arbeitgeber die notwendigen Entschädigungsauslagen innerhalb einer Woche von uns erhielten. Dieses System ist durch die Zentralisierung der Buchungen in der Verwaltungsabteilung nicht mehr zu halten. Die Buchungskräfte außerhalb des Landesbereichs-managements haben kaum einen Bezug zur Dringlichkeit in dieser wichtigen Angelegenheit. Die Aufbereitung der Zahlungsvorgänge in unserem Hause ist genauso arbeitsintensiv wie die Buchung selber. Die Abarbeitung der Zahlungen nach Eingang ist – wie von uns erwartet – die Folge. Hier geben wir nach außen hin ein deutlich schlechteres Bild ab als vorher.
Die Klärung von Zahlungsdefiziten ist sehr aufwändig. Die ersten verärgerten Anrufe von den zuständigen Personalstellen der Firmen bei unseren Personalsachbearbeitern lassen darauf schließen, dass der Unmut gegenüber die ehrenamtliche Durchführung von Feuerwehrdiensten wächst. Wenn nun tendenziell noch eine zentrale Buchung für alle Behörden bei der Finanzbehörde eingeführt werden soll, wird dies zu größerem Schaden für uns Freiwillige führen.
Das steht nun wiederum ganz im Gegensatz zu den Beschwörungen für das Ehrenamt. Insofern möchte ich auch an dieser Stelle mich dafür einsetzen, dass die Buchungen für die Freiwillige Feuerwehr kurzfristig wieder in unserem Landesbereichsmanagement ermöglicht werden.
Im Bereich der Rechtsvorschriften und -vorgaben habe ich mich für die Einführung von schriftlichen LBF-Anweisungen entschieden, um innerbetrieblich ein Regelwerk zu schaffen, das einen verbindlichen Umgang mit festen Abläufen bringt. Ziel ist die Entscheidungssicherheit bei allen Beteiligten zu erhöhen. Dies soll nicht übertrieben für alle Bereiche des feuerwehrtechnischen Lebens gelten, jedoch ist beispielsweise die Festlegung von Vorbereitungsschritten und –bedingungen für eine Übung ein lohnendes Ziel. Die zurzeit aus Altersgründen in Teilen außer Kraft gesetzte DA 01-11 ist ebenfalls ein notwendiger Teil unseres Gemeinschaftsgefüges, der unbedingt in dieser Form überarbeitet werden muss. Ich bin mir sicher, dass wir mit den Stäben hier in naher Zukunft zu guten Ergebnissen kommen werden. Dies trägt dann auch noch mehr zur Zufriedenheit innerhalb der Organisation „Freiwillige Feuerwehr“ bei.
(Stab02)
Ich komme nun zur Zusammenarbeit mit der Einsatzabteilung. Im letzten Jahr ist es Euch wieder gelungen, insgesamt 8857 Einsätze abzuarbeiten. Das sind ca. 1400 mehr als im vergangenen Jahr, der Wert liegt damit sehr deutlich über den langjährigen Durchschnittswert von 8000 Einsätzen. Im Durchschnitt sind das 102 Einsätze je Wehr. Das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug bewerten kann, denn schließlich leisten wir – und ihr – das alles ehrenamtlich und neben unserem Hauptberuf.
Den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern unserer Kameradinnen und Kameraden sei aufrichtig dafür gedankt, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trotz der zuvor benannten widrigen Umstände den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst ggf. auch während der Arbeitszeit ermöglichen. Deutlich möchte ich hervorheben, dass dies ein sehr kostbares Gut ist. Es gilt für alle Beteiligten, sorgsam mit dieser Ressource umzugehen. Es geht um diese wertvolle Ressource „Ehrenamt“.
Nun kann man diese „Ehrenamts-Karte“ nicht immer ziehen, darauf ständig verweisen und für jeden erdenklichen Zweck nutzen, jedoch:
Im Gegensatz zur Berufsfeuerwehr, die für ihre Leistungen bezahlt wird, leisten wir unsere Tätigkeiten für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt ohne finanzielle Lohnforderungen – nur für einen Dank und eine Anerkennung.
Die Freiwilligen Feuerwehren haben im vergangenen Quartal bereits wieder ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Erinnern möchte ich bei dieser Gelegenheit u.a. an die Großfeuer in der Nartenstraße sowie am Moorfleeter Deich. In der Einsatzbewertung ist festzustellen, dass teilweise mehrere hundert Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr hervorragende Arbeit geleistet haben.
Bei allem gemeinsamen Bestreben, als Feuerwehr Hamburg aufzutreten und den Einsatz ordnungsgemäß abzuwickeln, appelliere ich an die Pressestelle, in Interviews auch darauf zu verweisen, dass die Feuerwehr Hamburg aus Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr besteht. Damit kann ganz einfach vermittelt werden, dass es auch in Hamburg verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger gibt, die ihre Frei- oder Arbeitszeit dafür opfern, auch bei diesen komplexen Lagen zu helfen. Wir legen nicht wert darauf, dass eine Benennung der Anzahl an Einsatzkräften der jeweiligen Standbeine benannt wird. Jedoch ist spätestens im Hamburger Umland wenig bekannt, dass es neben der Berufsfeuerwehr auch eine personell stärkere Freiwillige Feuerwehr gibt. Dem gilt es durch so eine einfache Maßnahme entgegen zu wirken.
Der von mir im letzten Jahresbericht eingeforderte Zugang zum Einsatzticker ist kurz nach der Jahreshauptversammlung im vergangenen April ermöglicht worden. Dafür sage ich Ihnen, Herr Maurer, herzlichen Dank.
Ein weiteres offenes Feld war bis zuletzt die Problematik der Zusammenarbeit hinsichtlich der Nutzung von unseren Fernmeldekomponenten bei Großveranstaltungen. Im vergangenen März wurde endgültig die schriftliche Regelung für die Einbeziehung dieser wichtigen Führungskomponente im Einsatzgeschehen erlassen. Es gilt jetzt für uns zu beobachten, inwieweit die aktive Gesamteinsatzleitung tatsächlich die Führungseinheiten vor Ort nutzt, statt sich auf das eigene Handy zu verlassen. Die ersten Bewährungsproben stehen bei der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaften vor der Tür.
Ein weiteres Sorgenkind ist die Einbindung der Rüsteinsatzkomponenten in Eppendorf und Warwisch in das Einsatzgeschehen. Das aktuelle Rüstkonzept ist bisher als gutes Standbein für die Beschaffung der notwendigen Ausstattung genutzt worden. Es gilt, die gut ausgebildeten Wehren nun auch in den Dienst zu bringen. Die technischen Möglichkeiten müssen jetzt räumlich zugeordnet und im Einsatzrechner hinterlegt werden, damit sie im Fall des Falles zielgerichtet abgerufen werden. Lange Wegstrecken aus Eppendorf zu einer Einsatzstelle im Süden müssen als Beispiel vermieden werden.
Der Mai des vergangenen Jahres brachte Deutschland die EHEC-Epedemie. Gott sei Dank ist dieser Virus von den zuständigen Behörden schnell erkannt worden. Die notwendigen Maßnahmen konnten daher schnell eingeleitet werden. Die Freiwilligen Feuerwehren blieben von den Maßnahmen und von den Auswirkungen des Virus weitestgehend verschont.
Schließlich noch eine Feststellung, die ich im letzten Jahr nannte und dennoch gern wiederhole: Die Bereitstellungen von Fahrzeugen zu Präsentationszwecken oder ähnlichen Dienstleistungen außerhalb des tatsächlichen Einsatzdienstes und womöglich innerhalb der Regelarbeitszeit ist ungünstig für den Erhalt des Ehrenamtes durch die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren. Sie werden als Arbeitnehmer kaum Verständnis bei ihrem Arbeitgeber ernten, wenn sie ihm mitteilen, dass eine Fahrzeugpräsentation z.B. auf dem Gelände der Bundeswehr an einem Donnerstag–Vormittag erforderlich ist. So eine Veranstaltung bedeutet immer, dass sich zumindest 2-3 Kameraden einen Tag Urlaub für derartige Durchführungen nehmen müssen. Ich denke, es ist verständlich, wenn hier die jeweilige Freiwillige Feuerwehr Probleme hat, dieses Personal ggf. noch ad hoc zu stellen
(Stab03 Fahrzeugen und Gerät)
Ein weiterer sehr wichtiger Bereich für die Freiwilligen Feuerwehren ist die Ausstattung mit Fahrzeugen und technischen Geräten sowie der adäquaten Bekleidung für unsere Wehrangehörigen.
Die Betreuung und Wahrnehmung dieser Aufgaben wird grundsätzlich von dem Stab03 sichergestellt. Bereits zu meinem Amtsantritt hatte ich benannt, dass die Arbeit in diesem Stab auf mehrere Schultern verteilt werden muss. Vor diesem Hintergrund ist der Stab in seiner Aufgabenverteilung grundlegend neu strukturiert und seit März dieses Jahres etabliert worden. Diese Neubestimmung des Stabes dient im Wesentlichen der Entlastung des Stabsleiters und der Integration von Fachpersonal aus unseren Reihen. Ich habe allen Beteiligten des Stabes03, die jetzt ausgeschieden sind, sehr herzlich für ihre aufopferungsvolle Mitarbeit zu danken. In Anlehnung an die aktuelle Altersgrenze sind allerdings auch Personalmaßnahmen notwendig, die teilweise sehr einschneidend sind und waren. Ich hoffe, dass der nun von mir zusammengestellte Stab03 gut zusammenarbeitet und zum Wohle der Freiwilligen Feuerwehren unsere Ziele durchsetzen kann. Viele Aufgaben warten auf die eingehende Mitarbeit der Stabsmitglieder.
Für die Reparatur von unseren Fahrzeugen und für die Ersatzbeschaffung von technischem Einsatzgerät berechnet die Technische Abteilung inzwischen wie eine Kfz-Firma die entstandenen Kosten, die von unserem Budget zu tragen sind. Das Zauberwort heißt in dieser Angelegenheit „COSWARE“.
Leider ist es bisher allerdings der Technischen Abteilung nicht gelungen, einen flächendeckenden Nachweis der Reparaturleistungen aus diesem System im Einzelfall so zu belegen, dass diese zweifelsfrei von den jeweiligen Wehren nachvollzogen werden können. Wir setzen voraus, dass bei der so detailliert dargestellten Reparaturkostenerhebung es der Instandhaltungssteuerung möglich sein muss, die Herkunft der Ersatzteile genau zu belegen.
Aufgrund der Möglichkeit für die eingehende Kostenbetrachtung ist es nunmehr möglich, die entstehenden Posten für die notwendigen Abforderungen den Wehren und den Fahrzeugen genau zuzuordnen. Vor diesem Hintergrund war es im November des vergangenen Jahres notwendig, das Abforderungssystem neu zu bestimmen und die Führungskräfte der Zwischenebenen für die Kostentransparenz zu beteiligen. Es ist mir bewusst, dass dies ein Mehr an Arbeit für die Bereichsführungen sowie für unsere Geschäftsstelle bedeutet. Diese Mehrarbeit ist notwendig, um die Kostenzuordnung in der Technischen Abteilung mit der eigenen in den jeweiligen Ebenen zu vergleichen. Dabei bleibt es bei der Zusage, dass die Wehren alle notwendigen Ausstattungsgegenstände für die Durchführung des Einsatzdienstes erhalten sollen.
Ich erhoffe mir mittelfristig eine Verschlankung des Abforderungsweges, wenn ein neues pc-gestütztes Verwaltungssystem installiert worden ist. Seit November 2011 ist eine Arbeitsgruppe dabei, die Vor- und Nachteile der vorhandenen Software-Komponenten von FLORIAN und ZOFF mit einer anderen marktüblichen zu vergleichen. Auch hier ist es das Ziel, eine Erweiterung der Anwenderzufriedenheit zu erreichen. Ein erster erarbeiteter Entwurf für diesen Vergleich ist von unserer Geschäftsstelle gefertigt und wird zurzeit von der Arbeitsgruppe im Detail ergänzt. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Sommer zu einer klaren Empfehlung, welche der Systemprogramme das Richtige für die Freiwilligen Feuerwehren ist, kommen werden.
Zum Bereich der Technischen Abteilung gehört auch das Referat „Information und Kommunikation“. Wir haben in halbjährlichen Jour-Fix-Gesprächen mit dem für uns zuständigen Mitarbeiter einen guten Kontakt. Dass der Server am Berliner Tor in Spitzenzeiten häufig dazu neigt, nicht erreichbar zu sein – damit muss sich das LBM-Personal zwangsläufig arrangieren.
Seit September 2011 hat LBM/L einen Antrag zur Herstellung von mehreren Telearbeitsplätzen gestellt, der von der Amtsleitung genehmigt wurde. Mit Hilfe dieses Instruments soll der Datenaustausch auch außerhalb der Regelarbeitszeiten forciert und insbesondere ein gemeinsamer Terminkalender geführt werden. Nachdem zunächst von dem zuständigen Referatsleiter angezweifelt wurde, dass ich als LBF dem EDV-Netz zugeordnet werden könne, liegt es nun wieder am Geld, diese Maßnahme zu bewerkstelligen. Die Freiwillige Feuerwehr soll für EDV-Gerät Haushaltsmittel bereitstellen, obwohl der Haushaltstitelanteil der FF in den Händen von F03-IuK liegt. Damit ist eine Situation geschaffen, die für sich spricht.
Die Freiwillige Feuerwehr ist bemüht, sparsam mit dem vorhandenen Budget umzugehen. Als Beispiel möchte ich den Umgang mit dem Bekleidungsbudget benennen. Aufgrund der aktuellen Ausschreibung für einen neuen Anbieter unserer Bekleidung haben wir bisher auf die Einführung von V-Force-Anzüge nach dem Patent der Firma Lion Apparel verzichtet. Es gilt zu vermeiden, dass anteilig ein neuer, teurer Anzug beschafft wird und im Herbst die neue Firma diesen Anzug aus patentrechtlichen Gründen nicht weiter liefern kann.
Wir haben als Freiwillige Feuerwehren seit mehreren Jahren einen echten Sparbeitrag geleistet, auf neue, kostenintensive Einsatzanzüge verzichtet und auf die uns offerierte Möglichkeit für das Ansparen von Haushaltsgeldern gesetzt. Umso sorgenvoller müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass von uns erbrachte Sparsummen zum Ausgleichen von so genannten „Haushaltsdellen“ (wie uns berichtet wurde) benutzt werden. Es kann beispielhaft nicht sein, dass von unserer Seite bei der Disposition von Beschaffungsvorhaben in der mittelfristigen Finanzplanung festgestellt wird, dass diese Mittel nicht mehr verfügbar sind und eine Kostenzusage erst in mehreren Jahren in Aussicht gestellt wird. Bei aller Knappheit der Haushaltsmittel ist dies nicht der richtige Weg.
Gern greife ich noch einmal die aktuelle Ausschreibung für den neuen Lieferanten unserer Feuerwehrbekleidung auf. Wir hoffen, dass die Ausschreibungsunterlagen uns als gleichberechtigten Partner vor Weitergabe an die Firmen durch unseren Bekleidungsfachmann eingesehen werden kann. Bisher stehen wir auf dem Stand, dass diese Unterlagen zusammengestellt werden. Schließlich ist es unser Budget, das ggf. in die Umsetzung einfließt.
Ferner werden wir darauf verstärkt achten müssen, dass ein gleiches Dilemma wie bei der Beschaffung von Einsatzhandschuhen nicht abermals passiert. Neben der frohen Kunde, dass wir neue, fachgerechte Handschuhe über unseren Stab03 ausfindig machen konnten, hat uns der Weg der Beschaffung entrüstet. Wie kann es sein, dass die Firma Lion von der Feuerwehr Hamburg einen Aufschlag von sage und schreibe 40 % für einen Handschuh erheben kann, nur weil er nicht im Sortiment der Feuerwehr Hamburg seinerzeit verankert war. Aus diesem Grunde war zunächst nur die Beschaffung für die aktuellen Atemschutzgeräteträger unserer Wehren möglich. Ich möchte es nicht versäumen, mich für die Bereitstellung der Haushaltsmittel für die Handschuhe durch die Politik und die Unterstützung durch das Amt Feuerwehr sehr herzlich zu bedanken. Unsere 1200 Atemschutzgeräteträger konnten zu einem erheblichen Anteil mit den neuen Handschuhen ausgestattet werden. Allerdings: Ohne diesen Aufschlag wären wir zweifellos schon weiter. Unverständlich ist nach meinem Dafürhalten der Umstand, dass 300 nicht ausgepackte Handschuhpaare im Wege des Umtauschrechts von der Firma nicht getauscht werden. Hier wird sich auf vertragliche Regelungen von Lion zurückgezogen, die für die Zukunft vermieden werden müssen.
Die Einführung des Digitalfunks stellt uns ebenfalls nicht zufrieden. Die Rückgabe der vorhandenen 2m-Handfunkgeräte verlief im Beiderseitigen nicht flüssig. Notwendige Restbestände an eben diesen Geräten, die als Kontaktmöglichkeit für den gemeinsamen Einsatz mit Einsatzkräften aus dem Umland beibehalten wurden, galt es standhaft zu verteidigen. Diese Maßnahmen sind jetzt abgeschlossen. Es gilt jetzt nach vorne zu schauen und den Umgang mit den neuen Geräten einzuüben. Vergleichbar mit der Sekretärin, der man mit dem notwendigen Druck die so geliebte Schreibmaschine wegnahm und dafür einen PC installierte, sind wir nun alle gefordert, mit dem Arbeitsgerät Funkgerät genau so gut umzugehen wie zuvor.
Die Mängel im Umgang dazu sind von uns aufgezeigt. Die Behebung derer in der Einsatzstruktur, wie sie in der TA vom Februar verfasst wurden, müssen kurzfristig angegangen werden.
(Stab05 Aus- und Fortbildung)
Grundsätzlich funktioniert die Zusammenarbeit mit der Feuerwehrakademie gut. Direkte Kontaktpunkte bei der Truppmannprüfung erfreuen sich großer Einigkeit der anwesenden Prüfer. Hinsichtlich des Lehrgangsbedarfes ist analog zu den umliegenden Bundesländern der Bedarf an Führungslehrgängen von unserer Seite sehr hoch. Die heutige Fluktuation in den Führungsfunktionen kann als Ursache benannt werden. Bei den Bootsführerscheinen müssen wir mehr darauf achten, das notwendige Mindestmaß an Bootsführern in den Wehren vorzuhalten.
Das Zusammenspiel von LBM und Feuerwehrakademie im Bereich der MobAS-Durchgänge kann derzeit für alle Beteiligten aufgrund ZOFF nicht zufrieden stellend dargestellt werden. Ich erhoffe mir mit dem künftigen PC-System einen besseren Erfolg.
Hinsichtlich der Lehrgangsplanung möchte ich gern auf das verzögerte Erscheinen des Teils für die Freiwillige Feuerwehr eingehen. Der aktuelle Lehrgangsplan für 2012 wurde erst zum Ende des Jahres von der FeuAk veröffentlicht. Zur gegenseitigen Sicherheit der ausreichenden Belegung möchte ich appellieren, den Lehrgangsplan für das künftige Jahr – wie sonst auch – im August erscheinen zu lassen. Nur so haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chance, zeitgerecht und in Abstimmung mit den Arbeitgebern die Lehrgangsplätze zu belegen.
(Arbeitskreis Brandschutzerzieher)
Aus dem Arbeitskreis Brandschutzerzieher gibt es zu berichten, dass die sehr gute Arbeit des Feuerwehrinformationszentrums am Berliner Tor durch unsere Mitarbeiter vor Ort ergänzt wird. Insgesamt konnten 1883 Kinder die Arbeit der Feuerwehr an dieser Stelle kennen lernen. Dafür meinen herzlichen Dank an die Kameraden des Arbeitskreises. Ich möchte gern auch an dieser Stelle auf Möglichkeit zur Mitarbeit an dieser wichtigen Stelle aufmerksam machen. Insbesondere gilt es mittelfristig, neue Ideen und Führungsstrukturen hier zu etablieren, um der Brandschutzerziehung nochmals einen Schub nach vorne zu geben.
(Arbeitskreis Musikzüge)
Der Arbeitskreis der Musikzüge der Freiwilligen Feuerwehr befindet sich weiterhin in ruhigem Fahrtwasser. Insgesamt 9 Wehren verfügen heute über eine musikalische Abteilung. Wir haben heute wieder den Musikzug der FF Bramfeld als lebendes Beispiel vor Ort. Ich darf Euch, meine Kameradinnen und Kameraden, meinen Dank und meine Anerkennung für gute musikalische Unterstützung dieser Veranstaltung aussprechen.
(Arbeitskreis Wettbewerb)
Dem Arbeitskreis Wettbewerbe haben wir zur Mitte des vergangenen Jahres wieder neues Leben eingehaucht. Kam. Olaf Sendler fungiert als Landeswettbewerbsbeauftragter und koordiniert insbesondere die Deutschen Meisterschaften, die auf Bundesebene unter der Schirmherrschaft des Deutschen Feuerwehrverbandes im Juli diesen Jahres ausgetragen werden. Neben der Ausscheidung hierfür fand im August des vergangenen Jahres wieder der Hansepokal zwischen Bremen und Hamburg im Bereich Marschlande statt. Die Wehr Spadenland fungierte hier als Ausrichter sehr erfolgreich. Auch hierfür meinen herzlichen Dank an dieser Stelle. Leider konnten wir auch im vergangenen Jahr nicht die „Kanne“ zu uns holen. Das haben wir uns für die kommende Veranstaltung in Bremen aufbewahrt.
Sie haben, Herr Senator, signalisiert, insbesondere für diesen hanseatischen Wettstreit eine gesonderten „Senatorenpokal“ für die Hamburger Mannschaften zu stiften, um einen weiteren Anreiz für die Teilnahme hierfür zu schaffen. Dafür schon heute ein herzliches Dankeschön.
(Gemeinschaftskasse)
Die Führung der Gemeinschaftskasse hat ebenfalls gewechselt. Kamerad Detlef Rüter hat diese Aufgabe nach vielen Jahren in die Hände von Marcel Steinhäuser gelegt. Ich komme nachher noch einmal auf diesen Wechsel zurück.
(Landesbereichsmangement)
Die Zusammenarbeit mit dem Landesbereichsmanagement wird in diesem Halbjahr des laufenden Jahres geprägt durch den Lehrgangsbesuch von unserer Mitarbeiterin Ute Degenhardt. Sie qualifiziert sich für weitere Aufgaben und ich wünsche ihr viel Erfolg bei diesem Vorhaben. Die Auswirkungen des – wenn auch – vorübergehenden Verlustes gerade als Sachbearbeiterin für den Haushalt sind deutlich spürbar.
(Zusammenarbeit innerhalb der FF)
Und damit leite ich gern zur Zusammenarbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr über. Wir hatten seinerzeit den Geist von Jeddingen im Frühjahr 2011 beschworen und dazu im November eine Bestandsaufnahme in Stapelfeld gehalten. Im Laufe des Jahres standen die Wahlen für meine beiden Vertreter an. Die für den Norden im April blieb leider erfolglos und führte zur kommissarischen Berufung von Kamerad Gerd Rüther. Im Juni erfolgte die Wahl und Berufung von Werner Burmester für den Süden. Leider hat Werner sich nun jüngst für die Niederlegung dieser Funktion zum 30.06.2012 entschieden, was ich sehr bedaure. Ich möchte Dir, Werner, für Deine Leistungen in dieser Funktion schon jetzt recht herzlich danken. Ich hoffe, dass wir diese Lücke schnell schließen und den eingeschlagenen Weg der Reformen weiter fortsetzen können. Dass wir über neue Formen der Zusammenarbeit nachdenken, diese festlegen und mit der neuen Aufgabenverteilung effizienter werden wollen, hat die Bereichsführerrunde in Jeddingen sich zum Ziel gesetzt. Hier müssen wir gemeinsam weiter dran arbeiten.
(Jugendfeuerwehr)
Sie werden sicherlich verstehen, dass ich dem Landesjugendfeuerwehrwart nicht alle Punkte seines Jahresberichtes vorweg nehmen möchte. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern für die geleistete Arbeit in 2011 recht herzlich bedanken. Die Jugendwehr ist die Jugendorganisation in unserer Stadt. Durch die beherzte jugendpflegerische Arbeit unserer Verantwortlichen gelingt es, den Jugendlichen in ihrer Freizeit eine sinnvolle und auf die Gemeinschaft ausgerichtete Perspektive zu vermitteln. Welchen Stellenwert die Jugendfeuerwehr auch bei der Politik genießt, wird an der Ehrung von August Ernst durch Sie, Herr Senator, deutlich. Auch hierfür meinen sehr herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit an dem Tag im September nahmen, um unseren Kameraden August Ernst die Ehre zu erweisen.
Der Deutsche Feuerwehrverband ist derzeit bemüht, die Zielgruppe der Kleinen in einer Kinderfeuerwehr zusammen zu fassen. Ziel ist die frühkindliche Bindung an die Freiwillige Feuerwehr und damit die Erziehung zu ehrenamtlichem Verhalten. Wir nehmen diese Anregung gerne auf und beabsichtigen, das Meinungsbild in den Freiwilligen Feuerwehren hierzu an einem Informationstag zu erfassen.
Meine Damen und Herren,
in der Zusammenfassung kann ich feststellen, dass innerhalb des vergangenen Jahres viele Ansätze für Neuerungen in den Betriebsabläufen eingeflossen sind. Diese sollen in 2012 so weit möglich gefestigt und festgelegt werden. Dies erfordert noch so manche Kraftanstrengung und Überzeugungsarbeit, ja und insbesondere Eure Mitarbeit.
Um die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr ist mir nicht bange, wir sind gut aufgestellt. An der Spitze steht eine effiziente Führung, gestützt durch die Stäbe und unterstützt durch den Verwaltungsanteil, nämlich dem Landesbereichsmanagement.
Wir verwalten ein Budget in eigener Zuständigkeit, was uns die Steuerung der Mittelausgaben besser ermöglicht.
Unsere Ausstattung ist standardisiert, d.h. jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann kennt sich auch in jedem Feuerwehrfahrzeug einer anderen Wehr aus und kann die Gerätschaften bedienen; das ist insbesondere wichtig bei Großschadenslagen und beim notwendigen Tausch von Einsatzkräften.
Die Kernkompetenzen einer jeden Feuerwehr: Brandschutz, technische Hilfe und Erste Hilfe kann jede Wehr mit ihrer Ausstattung wahrnehmen. Zusätzliche Kompetenzen wie Wasserrettung, besondere technische Hilfe, Erstversorgung, ABC-Aufgaben, Ölseparation und Kommunikation sind sinnvoll über das Stadtgebiet auf einzelne Wehren verteilt.
Die Freiwillige Feuerwehr Hamburg ist eine Solidargemeinschaft, in der jede und jeder seinen Platz, seine Aufgabe hat und jede Wehr gleich wichtig ist. Nur so können wir unsere hohe Leistungsfähigkeit erhalten. „Einigkeit macht stark“ heißt auch, dass alle Organisationen, die im Katastrophenschutz tätig sind, im Einsatzfall nur gut funktionieren, wenn sie auch schon vorher einmal zusammen gearbeitet und geübt haben. Diese Zusammenarbeit ist mir wichtig und ich freue mit auf den positiven Abschluss der gemeinsamen Projekte.
Durch die Arbeit unserer Wehren ist es bis heute gelungen, unsere Mitgliederzahl stabil zu halten. Vielen Dank dafür an Euch, meine Kameradinnen und Kameraden, und an die Wehren für diese tolle Leistung.
Auch zukünftig braucht die Freiwillige Feuerwehr Hamburg die öffentliche Anerkennung und Unterstützung als zweites Standbein der Feuerwehrarchitektur in Hamburg durch die Innenbehörde.
Zum Abschluss möchte ich mich für die Unterstützung bei meinen Aufgaben in der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg beim Senat, bei allen Abgeordneten in allen Parlamenten und den Parteien bedanken. Ich wünsche mir, dass uns diese Unterstützung erhalten bleibt, und von Euch, liebe Kameradinnen und Kameraden, wünsche ich mir, dass Ihr Euch weiterhin in der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg engagiert und ihr treu bleibt.
Vielen Dank.
Schlusswort
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
nachdem die Regularien nun ihren positiven Ausgang gefunden haben, möchte ich zunächst an die neugewählten Kassenprüfer für ihre Bereitschaft danken.
Ganz besonders möchte ich mich aber bedanken bei:
Dank an FF Wilhelmsburg
Dank an Küche und Bewirtung
Dank an Musik
Dank für das zahlreiche Erscheinen.
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