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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

30.07.2003
Aktuelles | Historisch

Geschichtsforschung der Hamburger Feuerwehr-Historiker e.V.


Unter dieser Überschrift berichtet zukünftig in loser Folge der Verein "Hamburger Feuerwehr-Historiker".
Folge 1: "Dreißig neue Wehren entstanden aus dem Luftschutzhilfsdienst."

Nach Ende des sogenannten „Kalten Krieges“ und der politischen Entspannung in Europa sowie der Auflösung des Warschauer Paktes war der Katastrophenschutz in den neunziger Jahren fast in Vergessenheit geraten. Nach den Ereignissen um den 11. September 2001 in den USA und der Hochwasserkatastrophe der Elbe im letzten Jahr ist das Thema nun wieder in das Bewusstsein vieler Bürger und Politiker geraten.

Die meisten jüngeren Kameraden in unseren Wehren wissen wahrscheinlich gar nicht, dass zahlreiche Freiwillige Feuerwehren Hamburgs ihren Ursprung in Einheiten des Katastrophenschutzes haben. Sie entstanden aus dem ehemaligen Luftschutzhilfsdienst (LSHD), der 1957 als zweite, große Organisation des Zivilen Bevölkerungsschutzes (ZB) neben dem THW gegründet wurde. Der LSHD sollte vor allem im Verteidigungsfall eingesetzt werden. Die Finanzierung übernahm komplett der Bund. Der LSHD umfasste im Gegensatz zum THW alle Fachrichtungen: Brandschutz-, Bergungs-, Sanitäts-, ABC-, Veterinär-, Betreuungs- sowie den Fernmeldedienst. Die ersten Einheiten, gegliedert in Bereitschaften und Zügen, wurden Anfang der sechziger Jahre aufgestellt. Die Unterbringung erfolgte in mehreren zentralen Standorten in Hamburg, so u. a. in den beiden Zentrallagern Heidberg und Rissen. Im Jahre 1968 beschloss der Deutsche Bundestag ein Gesetz zur Neuordnung des bisherigen Zivilschutzes. Ziel dieser Änderung war es, zukünftig auch die Bundesländer am Katastrophenschutz zu beteiligen. Mit der Verkündung des Gesetzes über die Erweiterung des Katastrophenschutzes wurde das Ende des Luftschutzhilfsdienstes eingeläutet. Am 1. Juli 1969 übernahm die Feuerwehr Hamburg die Leitung des Landeskatastrophenschutzes. Nach der „Weisung des Bundesinnenministeriums zur Einordnung des LSHD in den Katastrophenschutz“ wurden im Jahre 1972 alle Hamburger LSHD-Einheiten aufgelöst. Die Feuerwehr Hamburg übernahm 3 Brandschutzzüge, 11 Bergungszüge, 6 Sanitätszüge, 3 ABC-Züge und 8 Fernmeldezüge mit insgesamt rund 900 Mann. Daraus entstanden insgesamt 30 neue Freiwillige Feuerwehren, vornehmlich in den Bezirksamtsbereichen Hamburg-Mitte, Eimsbüttel und Hamburg-Nord, in denen es zuvor gar keine oder nur wenige Freiwillige Feuerwehren gab.

Wie wir festgestellt haben, ist einerseits leider das Geschichtsbewusstsein in diesen nicht historisch gewachsenen Stadteilwehren nicht besonders ausgeprägt. Andererseits fällt auf, dass einige wenige Wehren inzwischen angefangen haben, ihre Historie aufzuarbeiten, so u.a. die FF Wandsbek-Marienthal und die FF Langenhorn, die dazu sogar eine nachahmenswerte Internet-Präsentation erstellt hat.

Die Hamburger Feuerwehr-Historiker haben dies zum Anlass genommen, das inzwischen weitgehend vergessene Kapitel LSHD einmal ans Tageslicht zu bringen, denn hier liegen die geschichtlichen Wurzeln von fast einem Drittel aller Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg. Durch Befragung von Zeitzeugen und durch Studium von noch vorhanden Akten im Archiv der Feuerwehr haben wir nunmehr ein recht umfassendes Bild über den ehemaligen LSHD in unserer Stadt erhalten. Hauptziel unserer Recherchen war es, die einzelnen Einheiten des LSHD mit Ihren Standorten und deren Verbleib im Jahre 1972 zu ermitteln. Dieses ist uns in Bezug auf die zur Feuerwehr gelangten Einheiten vollständig gelungen. Der Ursprung aller 1972 gegründeten FF ist nunmehr gesichert festzustellen. Es können genaue Aussagen getroffen werden, aus welchem Zug welcher Bereitschaft eine FF entstanden ist und wo die LSHD-Einheiten / Wehren damals stationiert waren. Des weiteren haben wir dabei alle Umbenennungen bzw. Auflösungen von Bereichen und Wehren der achtziger und neunziger Jahre erfasst.

Quelle/Auskünfte:
Claus Tiedemann (Hamburger Feuerwehr-Historiker e.V.)
Telefon: 0 40 / 693 25 56 (abends und Wochenende)

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FuKow Funkkommandowagen DKW Munga<br>© FF Langenhorn

FuKow Funkkommandowagen DKW Munga
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FKH Feldküchenhänger<br>© FF Langenhorn

FKH Feldküchenhänger
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Feldküchenkraftwagen<br>© FF Langenhorn
MKW Mannschaftskraftwagen Borgward<br>© FF Langenhorn