19.12.2020
Aktuelles
„Die Ruhe ist anders als in der Großstadt“
Die LBF-Aktuell und das Löschblatt berichteten bereits: Ab Frühjahr 2021 erfolgt eine Einsatzunterstützung der FF Neuwerk durch Kameradinnen und Kameraden vom Festland. Zwei Hamburger Kameraden samt Begleitung durften auf der Insel pilotieren und die Wohnungen, Einsätze sowie den Ablauf generell testen. Einer dieser Kameraden ist Dominik, 23, FF Eißendorf.
Dominik, du hast das „Abenteuer Neuwerk“ in der kleineren der beiden Wohnungen testen dürfen. Wie ist es dir da ergangen?
Es war wirklich ein Abenteuer: Ich wäre so nie auf die Idee gekommen, dorthin zu fahren – daher für mich persönlich mal was anderes. Man kommt nicht mal mit dem Auto hin. Es fing mit der Planung schon an, was man alles mitnehmen muss – auch, was Lebensmittel angeht.
Wie war es denn in der Wohnung für dich?
Mit dem Öffnen der Tür war ich direkt mehr als positiv überrascht. Die Wohnung ist ausreichend ausgestattet, schön eingerichtet- die Küche ist größer und schöner als bei mir zu Hause (lacht).
Wie hast du die Tage verbracht?
Ich bin dort alles gelassen angegangen: Bin ohne Wecker aufgestanden, morgens beim Sonnenaufgang einen Spaziergang um die Insel gemacht – wunderschön. Generell war ich viel mit dem anderen Unterstützer, Ruben, unterwegs. Wir waren viel spazieren und mit den Diensträdern unterwegs. Dabei hatten wir schönste Sonnenuntergänge. Außerdem hatte ich da endlich mal viel Zeit für Netflix und konnte so richtig runtergefahren.
Wie ist der Aufenthalt denn organisatorisch abgelaufen?
Das Gepäck wurde von der Fähre runter auf einen Wagen gebracht, bei Regen natürlich doof. An der Inselschule wurden wir erwartet und eingewiesen. Ich finde, wir wurden generell gut aufgenommen auf Insel. Jeder wusste Bescheid, dass jemand kommt, das konnte man raushören.
Neuwerk als kleine Nordseeinsel ist sicher nicht typisch Hamburg… oder doch?!
Das Wetter ist typisch – bei der Ankunft hat es geregnet. Ansonsten herrscht da ein anderer Schnack. Es werden direkte, kurze Ansagen ohne drumrum getroffen.
Und der eigentliche Grund, weshalb ihr dort wart: Wie waren eure Feuerwehreinsätze?
Es war ungewohnt, dass die Alarmierung über das Diensthandy läuft. Außerdem komme ich aus keiner Erstversorgungswehr. Daher war e s für mich eine neue Situation, vorher habe ich Patienten nur bei Übungen versorgt. Aber man ist da nicht alleine, der Wehrführer nimmt einem etwaige Unsicherheiten und man bildet sich weiter. Ich bin nun wirklich motiviert, den Ersthelfer-Lehrgang über die Grundkenntnisse hinaus an der FF zu machen. Das war schon eine gute Erfahrung für mich.
Wie war das denn für dich, mit „fremden“ Kameraden zusammen zu arbeiten?
Wir Kameraden haben uns gut verstanden und vorher bereits viel geschnackt. Da gab es keine Probleme. Und ich finde es war kein Nachteil, dass man sich nicht kannte, sondern war es eher lehrreich und mal etwas anderes.
Wirst du wieder kommen?
Ich würde generell gerne wieder kommen – nur diesmal mit Begleitung. Man kommt auf Neuwerk zur Ruhe, das ist wirklich schön. Die Ruhe hier ist eine ganz andere Ruhe als in der Großstadt.
Vielen Dank für das Interview!
- [a.schefler]