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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

19.12.2023
Aktuelles | Einsatzgeschehen

Langwieriger Einsatz verhindert das Sinken eines ausgelaufenen Bootes


Am Dienstagmorgen des 12. Dezembers, gegen 8:00 Uhr, war bei sehr unsichtigem nebligem Wetter ein auf der Elbe stromabwärts fahrendes ca. 14m langes privates Boot in der Nähe des Jollenhafens Mühlenberg auf das Ufer geraten und lag auf.

Unklar war, ob die Havarie zu einer Beschädigung des Rumpfs geführt hatte. Hochwasser war an diesem Tag für ca. 12:30 Uhr angekündigt, ein Sinken beim Freischleppen oder Aufschwimmen des Bootes war nicht auszuschließen. An Bord befand sich eine Person, die jedoch wohlauf war.

Zum Ersteinsatz waren neben Kräften der Berufsfeuerwehr auch der Bereichsführer Altona sowie die Wehren Neuenfelde-Nord, Cranz und Nienstedten mit ihren Kleinbooten alarmiert. Aufgrund der unsichtigen Wetterlage mit sehr geringer Sicht wurde davon Abstand genommen, die Kleinboote von der Südseite die Elbe kreuzen zu lassen.

Vom Land sah es im Nebel nach einem Stahlschiff aus, sodass die Kräfte reduziert wurden, bis auf den Bereichsführer Altona und das Kleinboot Nienstedten zur direkten Erkundung. Schließlich erreichte das Kleinboot der FF Nienstedten den Havaristen von der Wasserseite. Eine Erkundung zusammen mit der Besatzung des Streifenbootes WS 35 der Wasserschutzpolizei ergab dann eine Beschädigung von Planken der Außenhaut des doch aus Holz bestehenden und in einem schlechten Zustand befindlichen Rumpfs, sodass Wasser eindrang, was später zu einem längeren Lenzeinsatz führte, bevor das Boot sicher an eine Anlegestelle verholt werden konnte.

Diese Lage bedingte folgende Maßnahmen:

  • Alarmierung von Tauchern zur Kontrolle des Rumpfes unter Wasser, ggf. Montage von Auftriebskörpern
  • Alarmierung des HLF der FF Nienstedten mit Tauchpumpe und Stromerzeuger
  • Alarmierung eines Löschboots zur ggf. weiteren Unterstützung
  • Alarmierung der DLRG Altona – Technikgruppe – mit Auftriebskörpern

Im Laufe des Einsatzes, der unter Leitung des Bereichsführers Altona ablief, wurden noch die FF Groß-Flottbek und die FF Rissen mit dem Kleinboot alarmiert und eingesetzt, da möglicherweise ein Vertäuen des Havaristen im nächsten Hafen und die Sicherung bei auflaufend Wasser abgedeckt sein mussten. Das Löschboot „Branddirektor Westphal“ wurde im Verlauf durch das Löschboot „Prag“ abgelöst. Es folgte eine Anforderung von HPA – Hamburg Port Authority (Hafenkapitän) zur Lagebesprechung und Klärung der Schlepperfrage und welche Werft den Havaristen aufnehmen könnte.

Wer war vor Ort?

Was waren die Aufgaben?

Erste Maßnahmen bestanden darin, durch das Kleinboot Nienstedten Stromerzeuger, Tauchpumpen und Schlauchmaterial überzusetzen. Das Verlasten der Gerätschaften bei Niedrigwasser am mit Steinen befestigten Elbufer gestaltete sich schwierig und aufwändig.  Alle Teile mussten mittels Schleifkorbtrage in Richtung Wassersaum abgefiert werden, Stromerzeuger und Tauchpumpen haben ihr Gewicht! Als Manpower zum Verlasten wurden daher die FF Groß-Flottbek und die FF Rissen mit ihrem Kleinboot als weiteres Transportmittel und zur Sicherung eingesetzt.

Bis zum Eintreten des Hochwassers und Aufschwimmen des Havaristen wurde dieser durch ständigen Tauchpumpeneinsatz lenz gehalten; zeitweise drangen etwa 800l Wasser/min. ein, die mit einer entsprechen dimensionierten Tauchpumpe wieder außenbords gefördert wurden. Die Technikgruppe der DLRG wurde mit Auftriebskörpern übergesetzt, die am Schiffsrumpf befestigt wurden. Somit konnte ein plötzliches Sinken verhindert werden.

Schließlich konnte der Havarist nach ca. 5,5 Std. mit auflaufender Tide aufschwimmen, stabilisiert werden und die Taucher von Bord gehen.  Da die Suche nach einem geeigneten Liegeplatz einige Zeit erforderte, konnte der sehr langsam fahrende Verband mittels Schlepperassistenz und in Begleitung der Kleinboote erst am Abend gegen 19:00 Uhr an einen sicheren Liegeplatz verholt werden. Die ganze Zeit über war noch Personal der FF an Bord, um ggf. die Stromerzeuger nachzutanken oder die Pumpen umzusetzen. Insgesamt hat der Einsatz für einige Kräfte der FF Hamburg fast 12 Stunden gedauert; das Boot konnte jedoch vor dem Sinken bewahrt und somit auch der befürchtete Austritt von Betriebsmitteln verhindert werden.

- [m.tropp]






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