17.05.2007
Aktuelles
Fit For Fire – Was soll das? –
Ein Erlebnisbericht!
Als das Fax in die Wache flatterte, lag es zwischen Flohmarkt-Zetteln und Informationen zu Weihnachtsbäumen und Viagra-Tabletten. Darauf - wenige Informationen und der Aufruf zur Anmeldung.
Da schon seit einiger Zeit sich drei bis vier Kameraden eher un- als regelmäßig zum gemeinsamen Sport treffen und weitere ihr eigenes Ding durchziehen, wurde aus der Idee der Wunsch: „Warum eigentlich nicht!“ Dann musste der Wehrführer noch von der Teilnahme überzeugt werden und eine rechtzeitige Rücksendung angemahnt werden.
Zum Glück klappte alles recht schnell – nur kurz darauf war die Anmeldebestätigung da. Doch was würde mich erwarten? Ein Trainer der einen bis zum Umfallen stresst – so wie damals in der Schule? Hier hatte ich wohl nicht als einziger die Lust am Sport verloren. Wenn ich mich so umschaue – auch der eine oder andere schien nicht viel von gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung zu halten … Sport in der Feuerwehr? Es gab da einen Versuch mit Sprüchen: „Euch werden wir es zeigen!“ – Damals hatte keiner Lust – aus dem groß angekündigten Termin mit Sport in der Turnhalle wurde nichts! Nun hat erstmalig die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord eine ganz besondere Fortbildung angeboten: Unter dem Schlagwort „Fit For Fire – Trainerseminar“ lud die Kasse interessierte Feuerwehrangehörige ein, die in ihren Wehren mit der Planung des Feuerwehr-Dienstsportes beauftragt sind. Ziel für die Teilnehmer der zweitägigen Fortbildung war es, einfache das „Fit For Fire“-Programme selbst konzipieren zu können und Anregungen zu erhalten, wie der Dienstsport in der Feuerwehr mit wenigen Mitteln zielgerichtet gestaltet werden kann. Veranstaltet wurden die Seminare an der Landesturnschule Trappenkamp (Schleswig-Holstein) und der Landessportschule Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern).
Ich war am 3. und 4. Mai in Trappenkamp dabei. Neben mir vier weitere Feuerwehrleute aus Hamburg – alle vom aussehen fitter als ich. Die ersten Gedanken: Bin ich hier falsch? Doch dank des Trainers Jan-Peter Brückner war schnell klar – hier ist keiner fehl am Platz! Neben Aufwärm-Spielen mit Ball und viel Spaß gab es Dehn-Übungen und die Erkenntnis: Macht es danach! Neben den vielen Trainings-Einheiten unter freiem Himmel gab es auch einiges an Theorie doch gemeinsam mit Christian Heinz von der Feuerwehr-Unfallkasse, wurde der Stoff einfach und dennoch nicht langweilig vermittelt. Was ist wichtig – warum Dienstsport – wann ist er wie versichert. Auch mein Sonderthema: Wie mache ich es in der Jugendfeuerwehr attraktiv, konnte ich einbringen und erhielt wertvolle Tipps. Rund 60 Feuerwehrangehörige nahmen an den insgesamt drei Lehrgängen teil – zehn davon aus der Hansestadt Hamburg.
Christian Heinz sagt: „Als die drei Seminare zu Jahresbeginn ausgeschrieben wurden, ahnte niemand, dass die Lehrgangsplätze in Windeseile vergeben werden. So musste die HFUK Nord etwa 30 weitere Anmeldende auf den Herbst 2007 vertrösten, wenn wahrscheinlich eine weiteres Seminar angeboten werden kann. „Als Feuerwehrmann im Ehrenamt kann ich nur hoffen, dass die „Fit For Fire“ – Seminare weiter angeboten werden und auch dadurch noch mehr Kameraden zum richtigen Sport animiert werden. Außerdem hoffe ich, das ich in meinem Ehrenamt durch weitere Aktionen bestärkt werde – Ernährungs- oder Aufbau-Seminare sind da nur eine Idee …
Annähernd 190 Freiwillige Feuerwehren aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben bisher bei Fit for Fire teilgenommen. Das ist meiner Meinung nach ein Anfang. Ich habe gemerkt: Feuerwehrleute im Einsatz sind praktisch Hochleistungssportler! Die Wehrführung war nach meiner Teilnahme Feuer und Flamme, interessierte sich schnell für das Thema und für die Idee des Dienstsportes. Es bedarf nur der ersten Infos, warum es Sinn macht: Nun liegt es an mir etwas daraus zu machen – sicher ist, ich bleibe am Ball, auch wenn es etwas Zeit braucht.
Text: Christian Heinz / Florian Büh (FF Poppenbüttel)
Fotos: Christian Heinz (Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord)
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