19.10.2009
Aktuelles
Überörtliche Unterstützung in Cuxhaven – Amtshilfe für das Havariekommando
Zu einem außergewöhnlichen Einsatz kam es für die Fernmeldekomponente der FF Wandsbek - Marienthal am 29. September. Im Rahmen einer überörtlichen Amtshilfe wurde das Havariekommando in Cuxhaven bei seinem Umzug in eine neue Unterkunft unterstützt.
Am 30. September 2009 um 05:00 Uhr rückte die Fernmeldekomponente der FF Wandsbek-Marienthal zur technischen Unterstützung des Havariekommandos nach Cuxhaven aus. Der Auftrag dieses Einsatzes war, die Sicherstellung der Handlungsfähigkeit während eines Umzugs des gesamten Einsatzstabes zu gewährleisten. Dafür wurde ein Lage- und Führungsraum im Anhänger „Führung und Lage“ (FüLaAnh) eingerichtet.
Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf Küstenländer und gewährleistet ein kompetentes Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee. Es trägt die Gesamtverantwortung für sämtliche Maßnahmen der Verletztenversorgung, Schadstoffunfall- und Brandbekämpfung sowie zur Hilfeleistung und Gefahrenabwehr in Form von Bergung bei komplexen Schadenslagen auf See. Die umfassende Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung wird ebenfalls durch das Havariekommando abgewickelt.
Im Alltagsbetrieb besetzt das Havariekommando zusammen mit Vertretern anderer Fachdienste wie Bundes- und Schifffahrtspolizei, Zoll und Bundeswehr ein Maritimes Lagezentrum (MLZ), das rund um die Uhr ein aktuelles Lagebild vom deutschen Hoheitsgebiet in Nord- und Ostsee erstellt. Dabei werden alle Informationen, die zu einer komplexen Schadenslage führen könnten, gesammelt und ausgewertet, um im Notfall rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und die nötigen Kräfte zu alarmieren sowie benötigtes Material und Gerät zu beschaffen.
Bei Eintreten einer Schadenslage wird aus den Fachbereichen Schadstoffbekämpfung See und Küste, Brandbekämpfung & Verletztenversorgung, Bergung zur Gefahrenabwehr sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ein Havariestab gebildet, der für eine einheitliches und koordiniertes Vorgehen aller beteiligten Einsatzkräfte des Bundes und der Küstenländer verantwortlich ist. Der Leiter des Havariekommandos übernimmt als Gesamteinsatzleiter auch die Leitung des Havariestabes und ist gleichzeitig auch der politisch Verantwortliche.
Nach knapp dreistündiger Fahrt erreichten wir Cuxhaven und begannen mit Aufbau und Einrichtung der mobilen Stabsstelle auf dem Hof des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven, auf dessen Gelände auch das Havariekommando sowie das Maritime Lagezentrum (MLZ) beheimatet sind. Als etwas schwierig gestaltete sich die Fahrzeugaufstellung auf der extra freigehaltenen Stellfläche, da weder der Parkplatz an sich, noch die Zufahrt zur Stellfläche auf dem Dach eines Bunkers gleich unterhalb des Sendemasten der See- und Küstenfunkstelle Cuxhaven für Gliederzüge ausgelegt sind. Erst nach mehrmaligen Rangiermanövern und nicht zuletzt Dank der Hilfe durch einen Gabelstapler konnte der Führungs- und Lageanhänger aufgestellt werden.
Bereits eine Stunde nach Eintreffen und Aufstellen von GW-Fm und FüLaAnh konnte die Stabsstelle ihren Betrieb aufnehmen. Die einzelnen Stabsstellen waren mit allem Nötigen, wie Lage- und Übersichtskarten, taktischen Zeichen sowie Schreibtischunterlagen und Büromaterial ausgerüstet worden und sowohl zwei externe Telefonanschlüsse (analog) sowie der Zugriff auf das Intranet standen im Anhänger zur Verfügung. Zusätzlich wurde im GW-Fm eine Kommunikations-zentrale eingerichtet, ausgestattet mit Fax, Telefon und zwei Notebooks. Als Rückfallstufe zu unserem UMTS-Internet-Gateway wurden zusätzlich noch zwei Notebooks via Iridium-Satellitenhandys ans Internet angebunden und standen für den Einsatzfall bereit.
Je nach Indikation übernimmt dann das Havariekommando in Form des Havariestabes die Einsatzleitung und wickelt die Schadenslage ab. Darüber hinaus wird täglich aus den Positionen der zur Verfügung stehenden Einsatzfahrzeugen sowie weiteren wichtigen maritimen Informationen, z.B. den aktuellen Wetterinformationen, ein Lagebild erstellt und veröffentlicht.
Auf diese Weise sind alle maritimen Behörden und Institutionen über das Geschehen vor und an der deutschen Küste stets umfassend informiert. Der Umzug des Stabsraumen verlief reibungslos und auch ein Havariefall blieb während unserer Bereitstellung aus, so dass wir Freitagmittag mit dem Abbau unserer Führungsstelle beginnen und anschließend die Rückfahrt nach Hamburg antreten konnten.
Copyright Text und Bilder: Lars Rheinisch und Tobias Westfahl
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